Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Hensel, Sonja |
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Titel | Rezension zu: Jimerson, J. B., Garry, V., Poortman, C. L. & Schildkamp, K. (2021). Implementation of a collaborative data use model in a United States context. Studies in Educational Evaluation, 69(3), 1-10. |
Quelle | In: Forschungsmonitor Schule, (2025) 175, 7 S.Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext (Rezension) |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2513-0900 |
Schlagwörter | Schulentwicklung; Lehrer; Lehrerin; Lehrerfortbildung; Datenanalyse; Datenauswertung; Evidenz; Kooperation; Rezension |
Abstract | Jimerson, Garry, Poortman und Schildkamp verfolgen mit ihrer Studie das Anliegen, ein von ihnen entwickeltes Modell zu kollaborativer Datennutzung ("collaborative data use"), das bis dato hauptsächlich in den Niederlanden erprobt wurde, in einem anderen institutionellen Umfeld zu implementieren. Das Modell sieht vor, dass sich eine Arbeitsgruppe von Lehrkräften monatlich trifft und sich in einem achtstufigen Prozess evidenzbasiert mit selbstgewählten Problemen aus ihrem schulischen Umfeld auseinandersetzt, geeignete Maßnahmen konzipiert und erprobt. Die Autorinnen führten dieses Modell in einer Grundschule in den USA ein. Konkret lautet die Forschungsfrage: Welche Faktoren behindern oder ermöglichen die Implementierung eines evidenzbasierten Modells kollaborativer Datennutzung? Zur Beantwortung dieser Frage wurden 10 Sitzungen einer neunköpfigen Arbeitsgruppe im Schuljahr 2017/18 aufgenommen und transkribiert. Zusätzlich wurden die Mitglieder der Gruppe zweimal interviewt und in einem Fragebogen ihre Kenntnisse in der Analyse von empirischen Daten erhoben. Als Ergebnis identifizierten die Forscherinnen zwei Kategorien von Faktoren: 1. Generelle oder teambezogene Faktoren: Dabei erwiesen sich das Fehlen von Zeit und Kontinuität im Arbeitsprozess, gering ausgeprägte Kompetenzen zur Datenanalyse bei den Lehrkräften und ein Drang zu vorschnellem Handeln ohne Verarbeitung aller Informationen als Hindernisse, während die grundsätzliche Bereitschaft zu evidenzbasiertem Handeln und eine offene Diskussionskultur die Arbeit beförderte. 2. Schulleitungsbezogene Faktoren: Hier wurden die Schaffung einer offenen Arbeitsatmosphäre, die Bereitschaft individuelle Unterstützung zu gewähren sowie die Kopplung der Arbeit der Gruppe an übergreifende Ziele und Normen als unterstützende Faktoren identifiziert. Demgegenüber wurde das Verhalten des Schulleiters als Hindernis wahrgenommen, da er es versäumte, Ansprüche an die Arbeit in der Gruppe wie eine pünktliche Erledigung der verteilten Aufgaben durchzusetzen und die Bedeutung der Arbeit des Teams auch außerhalb der Sitzungen im Bewusstsein zu halten. Zudem verhinderte seine Rolle als Co-Lerner, dass von ihm tiefergehende Impulse im Arbeitsprozess ausgingen. Für den US-amerikanischen Kontext ziehen die Forscherinnen aus ihren Befunden den Schluss, dass es zum einen sinnvoll sein könnte, die Implementation solcher Arbeitsgruppen mit anderen Programmen zu verknüpfen und dass zum anderen datengestütztes Handeln in kurzfristigen und langfristigen Kontexten unterschiedlich organisiert sein sollte. (Orig.). |
Erfasst von | Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), Soest |
Update | 2025/3 |