Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Hensel, Sonja |
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Titel | Rezension zu: Nimz, K. (2022). Orthographische Kompetenzen deutsch-türkisch bilingualer Schüler*innen: Sekundäranalysen des MULTILIT-Korpus. In K. Nimz, K. Schmidt & C. Noack (Hrsg.), Mehrsprachigkeit und Orthographie. Empirische Studien an der Schnittstelle zwischen Linguistik und Erziehungswissenschaft (S. 31-50). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. |
Quelle | In: Forschungsmonitor Schule, (2024) 174, 6 S.Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext (Rezension) |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2513-0900 |
Schlagwörter | Schüler; Monolingualismus; Mehrsprachigkeit; Bilingualismus; Rechtschreibunterricht; Rezension; Türke |
Abstract | Katharina Nimz analysiert für ihre Studie orthographische Fehlschreibungen in einem Textkorpus, das deskriptive und argumentierende Texte von Schülerinnen und Schülern aus 5., 7. und 10. Klassen umfasst. Etwa die Hälfte der Schreibenden hat einen monolingual deutschen Hintergrund, die andere Hälfte einen bilingual deutsch-türkischen. In ihrer Sekundäranalyse des MULTILIT-Korpus der Universität Potsdam geht Nimz zwei Fragen nach: Unterscheiden sich die Texte der bilingualen von den monolingualen Schülerinnen und Schülern hinsichtlich der Quantität der Fehler? Unterscheiden sich die Fehlerquotienten der beiden Gruppen hinsichtlich der Art der gemachten Fehler, betreffen sie also unterschiedliche Fehlerkategorien? Bezüglich der ersten Frage zeigt sich zunächst, dass die bilingualen Schreibenden mehr Fehler machen. Allerdings ist dieser Befund nicht signifikant. Andere Faktoren wie Geschlecht oder Klassenstufe müssen bei den Berechnungen mitberücksichtigt werden. Bei der Untersuchung der zweiten Fragestellung zeigen sich Unterschiede im Bereich der syntaktisch begründeten Schreibungen: Sowohl bei der Groß- und Kleinschreibung als auch bei der Getrennt- und Zusammenschreibung machen die bilingualen Schülerinnen und Schüler signifikant mehr Fehler. Nimz vermutet dafür Gründe in den Strukturen der Erstsprache Türkisch. Diese Vermutungen lassen sich aus den Daten der Studie aber nicht belegen. Sie zieht das Fazit, dass der Bereich der syntaktischen Schreibungen für alle Lernenden ein sehr schwieriger ist, dass bilinguale Lernende in diesem Bereich aber besondere Unterstützung brauchen und weitere Forschung nötig ist, um möglicherweise spezifische Bedürfnisse je nach Erstsprache zu eruieren und berücksichtigen zu können. Für den Unterricht lässt sich festhalten, dass es ratsam ist, beim Aufbau der Kompetenzen im syntaktischen Bereich die Lernenden mit einer anderen Erstsprache besonders im Blick zu haben. Die Studie unterstreicht außerdem den großen Stellenwert, den die syntaktischen Prinzipien in der Rechtschreibdidaktik einnehmen müssen, denn unabhängig von der Erstsprache sind sie der fehlerstärkste Bereich. (Orig.). |
Erfasst von | Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), Soest |
Update | 2025/3 |