Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Mayer, Andreas |
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Titel | Zusammenhänge zwischen der morphologischen Bewusstheit und Lese-Rechtschreibkompetenzen bei Grundschüler:innen. |
Quelle | In: Praxis Sprache, 70 (2025) 1, S. 5-16Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben; Tabellen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2193-9152 |
DOI | 10.2443/skv-s-2025-56020250101 |
Schlagwörter | Frühpädagogik; Grundschule; Morphologie; Lesen; Leseverstehen; Rechtschreibung |
Abstract | Zusammenfassung Hintergrund: Die morphologische Bewusstheit wird insbesondere in der internationalen Forschungsliteratur als metasprachliche Kompetenz diskutiert, die in einem engen Zusammenhang mit schriftsprachlichen Kompetenzen von Kindern steht, die opake Orthographien (z.B. Englisch) erlernen. Ziele: Die hier dokumentierte Studie versucht die Frage zu beantworten, inwiefern die morphologische Bewusstheit bei Kindern, die die relativ transparente deutsche Orthographie erlernen, bereits in der zweiten und dritten Klasse im Zusammenhang mit schriftsprachlichen Kompetenzen steht. Methode: Im Rahmen des Projekts "Entwicklung und Normierung eines Tests zur Überprüfung der morphologischen Bewusstheit" wurden N=203 Schüler:innen aus zweiten und dritten Klassen hinsichtlich ihrer Rechtschreibleistung, der Lesegeschwindigkeit sowie dem Leseverständnis überprüft. Darüber hinaus erfolgte eine differenzierte Erfassung der morphologischen Bewusstheit, die sowohl die Flexions- und Derivationsmorphologie als auch die Komposition berücksichtigen. Mittels Korrelationsanalysen sollte eine Aussage darüber getroffen werden, inwiefern sich ein Zusammenhang zwischen der morphologischen Bewusstheit und schriftsprachlichen Kompetenzen nachweisen lässt und welche Teilbereiche am engsten mit der Lese-Rechtschreibfähigkeit korrelieren. Ergebnisse: Sowohl in der zweiten als auch in der dritten Klasse stehen die Überprüfungen der morphologischen Bewusstheit in substantieller Beziehung mit schriftsprachlichen Fähigkeiten. Es lassen sich durchgängig Korrelationen moderater Größe zwischen der morphologischen Bewusstheit und der Lesegeschwindigkeit, dem Leseverständnis sowie der Rechtschreibleistung belegen. Darüber hinaus schneiden Kinder mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten bei Überprüfungen der morphologischen Bewusstheit signifikant schlechter ab als Kinder mit durchschnittlichen schriftsprachlichen Kompetenzen. Nicht eindeutig zu beatworten ist die Frage, welcher Teilbereich der Morphologie am engsten mit schriftsprachlichen Kompetenzen korreliert. Schlussfolgerungen: Aufgrund der ermittelten Zusammenhänge erscheint es sinnvoll, Förderkonzepte für die morphologische Bewusstheit zu entwickeln, hinsichtlich ihrer Effektivität zu evaluieren und in der schulischen und therapeutischen Praxis zu implementieren. Background: Morphological awareness is particularly discussed in the international research literature as a metalinguistic competence, which is closely related to the literacy skills of children learning opaque orthographies (e.g., English). Aims: This study aims to answer the question of how morphological awareness in children learning the relatively transparent German orthography is already related to literacy skills in the second and third grades. Methods: As part of the project 'Development and Standardization of a Test to Assess Morphological Awareness, N=203 second- and thirdgrade students were assessed with regard to their spelling performance, reading speed, and reading comprehension. Additionally, a detailed assessment of morphological awareness was conducted, which took into account both inflectional and derivational morphology as well as compounding. Correlation analyses were used to determine the extent to which a relationship between morphological awareness and literacy skills could be demonstrated, and which specific areas correlate most strongly with reading and writing abilities. Results: In both second and third grades, assessments of morphological awareness show a substantial relationship with literacy skills. Consistent moderate correlations can be demonstrated between morphological awareness and reading speed, reading comprehension, as well as spelling performance. However, the question of which specific area of morphology correlates most strongly with literacy skills cannot be definitively answered. Conclusions: Given the identified correlations between morphological awareness and reading and spelling competence, there is a need to develop intervention programs for morphological awareness, evaluate their effectiveness, and implement them in educational and therapeutic practice. |
Erfasst von | Externer Selbsteintrag |
Update | 2025/2 |