Literaturnachweis - Detailanzeige
Sonst. Personen | Klärner, Andreas (Hrsg.); Kohlstruck, Michael (Hrsg.) |
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Titel | Moderner Rechtsextremismus in Deutschland. Gefälligkeitsübersetzung: Modern right-wing extremism in Germany. |
Quelle | (2006), 344 S. |
Beigaben | Abbildungen |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis Rezension (1) Rezension (2) |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-936096-62-7 |
Schlagwörter | Kleinstadt; Mittelstadt; Musik; Demonstration (Kundgebung); Protestbewegung; Tötungsdelikt; Männlichkeit; Jugendarbeit; Geschlechtsspezifik; Gewaltbereitschaft; Konferenzschrift; Freiheitliche Partei Österreichs; Politiker; Baden-Württemberg; Deutschland; Deutschland-Westliche Länder; Deutschland-Östliche Länder |
Abstract | "In den öffentlichen Debatten der letzten Jahre wurde der Rechtsextremismus zu einer übermächtigen und allgegenwärtigen Bedrohung stilisiert, und damit einhergehend veränderten sich auch die Vorstellungen darüber, was als rechtsextrem zu gelten habe. Gewaltexzesse junger Männer werden ebenso wie das gesetzlich geregelte Inländerprivileg am Arbeitsmarkt großzügig als rechtsextrem apostrophiert. Sozialwissenschaftlich vom Rechtsextremismus zu sprechen heißt deshalb, dessen Praxis ebenso zu untersuchen wie Diskurse über den Rechtsextremismus und alarmierende Entwicklungen vom öffentlichen Alarmismus zu unterscheiden. Die Autoren konzentrieren sich auf den Rechtsextremismus der vergangenen 15 Jahre. Charakteristisch für diesen Zeitraum ist die Gleichzeitigkeit von Modernisierung und Tradition: Die weltanschaulichen Fundamente der rechtsextremen Gruppen sind die alten geblieben, auch die Organisations- und Aktionsformen haben sich in weiten Teilen nicht verändert und die hohe Affinität zum maskulinen Schlägermilieu ist ebenfalls noch aktuell. Gleichzeitig lassen sich jedoch Veränderungen beobachten, die in einem hohen Tempo erfolgt sind. Der Rechtsextremismus ist zu einer sozialen Bewegung geworden, die die Erfahrungen älterer Bewegungen, dass es keine Macht ohne öffentliche Aufmerksamkeit gibt, aufgenommen hat. Im Zuge einer 'taktischen Zivilisierung' werden regelkonforme Strategien des öffentlichen Auftretens verfolgt. Bewegungsunternehmer setzen auf eine langfristige Demonstrationspolitik und die Wirkung einer kommunalpolitischen Einmischung, gezielt vertriebene Weltanschauungsmusik macht junge Leute neugierig, und Jugendarbeit bindet sie ein." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Klärner/Michael Kohlstruck: Rechtsextremismus - Thema der Öffentlichkeit und Gegenstand der Forschung (7-41); Andreas Klärner: "Zwischen Militanz und Bürgerlichkeit" - Tendenzen der rechtsextremen Bewegung am Beispiel einer ostdeutschen Mittelstadt (44-67); Fabian Virchow: Dimensionen der "Demonstrationspolitik" der extremen Rechten in der Bundesrepublik Deutschland (68-101); Henning Flad: Zur Ökonomie der rechtsextremen Szene - Die Bedeutung des Handels mit Musik (102-115); Jana Klemm, Rainer Strobl, Stefanie Würtz: Die Aktivierung einer demokratischen Stadtkultur - Erfahrungen von zwei Kleinstädten im lokalen Umgang mit Rechtsextremismus (116-140); Rainer Erb: Protestorganisation und Eventmanagement: Der Typus des rechtsextremen Bewegungsunternehmers (142-176); Uta Döring: "National befreite Zonen". Zur Entstehung und Karriere eines Kampfbegriffs (177-206); Sonja Kock: "Hochburgen" des Rechtsextremismus im Südwesten der Bundesrepublik. Zur Tragweite politikwissenschaftlicher Erklärungsansätze rechtsextremer Wahlerfolge (207-237); Christine Wiezorek: Rechtsextremismusforschung und Biografieanalyse (240-256); Michaela Köttig: Zur Entwicklung rechtsextremer Handlungs- und Orientierungsmuster von Mädchen und jungen Frauen (257-274); Oliver Geden: Die Thematisierung von Männlichkeit in der Freiheitlichen Partei Österreichs (275-301); Michael Kohlstruck/Anna Verena Münch: Hypermaskuline Szenen und fremdenfeindliche Gewalt. Der Fall Schöberl (302-336). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1990 bis 2005. |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2007/1 |