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Autor/inn/enKawalec, Sandra; Promberger, Markus
InstitutionInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
TitelTools und Verfahren zur Kompetenzerfassung in der Bundesagentur für Arbeit - eine explorativ-empirische Übersicht.
QuelleNürnberg (2024), 35 S.
PDF als Volltext kostenfreie Datei (1); PDF als Volltext kostenfreie Datei (2)  Link als defekt meldenVerfügbarkeit 
ReiheIAB-Forschungsbericht. 26/2024
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monografie
DOI10.48720/IAB.FB.2426
SchlagwörterKompetenz; Vermittlung; Eignungsdiagnostik; Eignungstest; Informelles Lernen; Arbeitserprobung; Arbeitsloser; Arbeitsmarktpolitik; Arbeitsvermittlung; Berufliche Qualifikation; Berufseignung; Jobcenter; Qualifikationsnachweis; Arbeitsberatung; Berufsorientierung; Bewertung; Forschungsbericht; Agentur für Arbeit; Bundesagentur für Arbeit; Deutschland
Abstract"Standardisierte Kompetenzfeststellungsverfahren sollen berufliche Kompetenzen erfassen und dokumentieren - mit dem Ziel die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Insbesondere Personen mit informell erworbenem Fachwissen, wie Langzeitarbeitslosen, Geringqualifizierten und Migrant*innen, denen entsprechende Nachweise fehlen, kann durch eine Testung und anschließende Zertifizierung der Eintritt in den Arbeitsmarkt oder ein Berufswechsel erleichtert werden. Auch ein etwaiger Weiterbildungsbedarf lässt sich auf diese Weise genauer feststellen. Im vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten Forschungsprojekt "Kompetenzfeststellungsverfahren in der Arbeitsvermittlung" wird untersucht, welche Bedeutung Kompetenztests bei der Unterstützung von Stellensuch- und Besetzungsprozessen haben. Von besonderem Interesse ist dabei, inwieweit Verfahren zur Validierung beruflichen Wissens in der Vermittlungsarbeit genutzt, welche Erfahrungen damit gemacht, und welche Chancen und Probleme hier gesehen werden. Im Zentrum der Untersuchung stand zunächst der von 2017 bis 2022 in den Arbeitsagenturen und Jobcentern bundesweit implementierte standardisierte, computerbasierte Test "MySkills". Mithilfe dieses in 12 Sprachen verfügbaren Tests sollte ermittelt werden, inwieweit Arbeitsuchende über Kompetenzen verfügen, die in den Ausbildungsordnungen von 30 ausgewählten Berufen aufgeführt sind. In der Vermittlungspraxis wurde dieser Test nur zögerlich eingesetzt. Denn Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte setzen bei der Ermittlung und Erfassung von Kompetenzen der Arbeitssuchenden auf bewährte Alternativen (vgl. IAB-Forschungsbericht 17/2023). Während der IAB-Forschungsbericht 17/2023 gewissermaßen "in die Tiefe ging", widmet sich der hier vorliegende zweite Forschungsbericht der breiteren Frage, welche praxisrelevanten Kompetenzfeststellungsverfahren in der Vermittlungsarbeit der Bundesagentur für Arbeit genutzt werden, welches Ziel sie verfolgen, welche Methoden ihnen zugrunde liegen, wie sie organisatorisch eingebettet sind und wie hoch die entsprechenden Fallzahlen sind. Darüber hinaus werden - basierend auf einer Analyse der praktischen Nutzung dieser Verfahren - Rückschlüsse auf deren Stellenwert in der Tätigkeit der Bundesagentur für Arbeit gezogen. Datenbasis sind Dokumentenanalysen und 53 qualitative leitfadengestützte Interviews mit Expert*innen in der Entwicklung, Implementation und Anwendung des Testverfahrens. Den Vermittlungsfachkräften stehen je nach individueller Lebenslage der Arbeitssuchenden unterschiedliche Tools und Verfahren zur Verfügung, um das Wissen und die Fähigkeiten zu erfassen. In der Berufsorientierungsphase sind dies: Abenteuer Berufe, Gesucht-gefunden: ICH!, Check-U, Studiencheck, Berufswahltest sowie der sogenannte studienbezogene Beratungstest. In der Erwachsenenbildung bzw. bei der beruflichen Neuorientierung sind dagegen nur zwei relevante Verfahren in der Bundesagentur zu finden: New Plan und die Berufseignungsdiagnostik beim Berufspsychologischen Service (BPS). Bei Fragen der Validierung informell erworbenen Fachwissens können Instrumente wie MySkills, Valikom, Check.work sowie Maßnahmen bei einem Arbeitgeber (MAG) und Maßnahmen bei einem Träger (MAT) angewendet werden. Diese Verfahren unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Zielgruppe und Zielsetzung, sondern auch in der Methode. Im Bereich der Berufsorientierung und beruflichen (Neu-Orientierung werden sog. Potenzialanalysen durchgeführt. Hierbei geht es um die persönliche Standortbestimmung, die Aufdeckung unbewusst gebliebener Kompetenzen sowie die Reflexion der eigenen Stärken und Schwächen. In Abgrenzung zu Potenzialanalysen handelt es sich bei den Testverfahren, welche im Bereich der Validierung des beruflichen Fachwissens zur Anwendung kommen, um Anforderungsanalysen. Hierbei soll geprüft und - je nach Verfahren -zertifiziert werden, ob die v.a. informell erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen den Anforderungen an einen Beruf genügen. Betrachtet man die praktische Nutzung der Instrumente, so wird ersichtlich, dass die hier vorgestellten Verfahren zur Kompetenzerfassung überwiegend im Bereich der Berufsorientierung und beruflichen Neuorientierung genutzt werden. Viele anforderungsorientierte Tests, die bestehendes Fachwissen mit den berufsspezifischen Anforderungen abgleichen, werden in der Vermittlungspraxis kaum genutzt, auch und weil sie in der konkreten Anwendung oft auf Schwierigkeiten stoßen. Hierzu zählt, dass der definierte Kundenstamm oft nicht zu dem Rechtskreis gehört, für den die Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte zuständig sind. Werden dennoch Kund*innen identifiziert, für die ein Test passen würde, so erfüllen nicht alle die Voraussetzungen für eine Teilnahme (Mindestalter, einschlägige Berufserfahrung oder Sprachkenntnisse). Darüber hinaus ist die Motivation, daran teilzunehmen, oftmals gering. Gründe hierfür sind insbesondere Prüfungsangst, die lange Testdauer sowie das Bestreben, möglichst schnell wieder eine Beschäftigung aufzunehmen, statt sich vorher nochmal einem Test zu unterziehen. Eine weitere Problematik stellt die Interpretation und Verwertbarkeit der Ergebnisse dar. Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte setzen insofern statt der standardisierten Tests eher auf bewährte Erprobungsinstrumente wie Maßnahmen bei einem Arbeitgeber und bei einem Träger, da diese in ihrer Mischung aus beobachteter und angeleiteter Praxis und der Beurteilung durch fachliche Expert*innen zuverlässigere und glaubhaftere Aussagen erlauben. Diese Maßnahmen kommen jedoch vor allem deswegen zum Tragen, um zu überprüfen, ob die Bewerber*innen auf einen Job passen oder ob die individuellen Voraussetzungen für eine weiterführende Qualifizierungsmaßnahme erfüllt sind, kaum hingegen als Instrumente zur Validierung von informellem Fachwissen an sich. Das Validieren von informell erworbenen Kompetenzen ist in der Vermittlungsarbeit noch kein breit praxisrelevantes Thema. Im Hinblick auf die gesetzliche Verankerung des Berufsbildungsvalidierungs- und Digitalisierungsgesetzes (BVaDiG) im Berufsbildungsgesetz sollte sich die Bundesagentur für Arbeit den bisherigen Hürden in der Nutzung solcher Testverfahren stellen und geeignete Strategien auf den Weg bringen, um Validierungen zu ermöglichen." Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2017-2024 (Autorenreferat, IAB-Doku).

"Standardized Competency Assessment Procedures are intended to capture and document professional competencies with the goal of facilitating integration into the labor market. In particular, individuals with informally acquired expertise, such as long-term unemployed persons, low-skilled workers and migrants, who lack corresponding certificates, can benefit from testing and subsequent certification to ease their entry into the labor market, career change, or identification of further training needs. The research project "Competency Assessment Procedures in Employment Services," funded by the Federal Ministry of Labor and Social Affairs (BMAS), investigates the significance of competency tests in supporting job search and placement processes. Of particular interest is how procedures for validating professional knowledge are used in employment services, the experiences made, and the opportunities and challenges perceived. The core of the research focused on the standardized, computer-based MySkills test, which was implemented in employment agencies and job centers across Germany from 2017 to 2022. This test, available in 12 languages, aimed to assess whether job seekers possess the competencies outlined in the training regulations of 30 selected professions. In practice, the test was used cautiously. Employment counselors relied on established alternatives for assessing and recording the competencies of job seekers. This research report outlines which practically relevant competency assessment procedures are used in employment services of the Federal Employment Agency, what goals they pursue, the methods underlying them, how they are organizationally embedded, and the corresponding case numbers. In addition, the practical use of these procedures is analyzed, and conclusions are drawn regarding the importance of such testing procedures within the Federal Employment Agency. The data basis includes document analyses as well as 53 qualitative, guideline-based interviews with experts involved in the development, implementation, and application of the test procedures. Employment counselors have different tools and methods at their disposal to capture the knowledge and skills of job seekers, depending on their individual life circumstances. In the career orientation phase, these tools include "Abenteuer Berufe", "Gesucht-gefunden: ICH!," "Check-U," "Studiencheck", "Berufswahltest", and study-related counseling tests. In adult education or professional reorientation, only two relevant procedures are used: "New Plan" and occupational suitability diagnostics at the Occupational Psychology Service (BPS). For validating informally acquired professional knowledge, tools such as MySkills, Valikom, Check.work, as well as measures with an employer (MAG) and measures with a training provider (MAT) can be applied. These procedures differ not only in terms of target groups and objectives but also in their methods. In career orientation and professional (re)orientation, so-called potential analyses are carried out. The goal here is personal self-assessment, the uncovering of competencies that have remained unconscious, and reflecting on one's strengths and weaknesses. In contrast to potential analyses, the test procedures used in validating professional knowledge are demand analyses. These are designed to check whether the primarily informally acquired skills and competencies meet the requirements of a profession, with the outcome being a certification. When considering the practical use of the instruments, it becomes clear that the procedures presented here for competency assessment are predominantly used in the fields of career orientation and professional reorientation. Demand-oriented tests, which compare existing professional knowledge with the specific demands of a job, show low usage rates in practice and often face difficulties. These include the fact that the defined client base often does not fall within the jurisdiction of the responsible placement and counseling professionals. Even if such clients are identified, they do not always meet the requirements for participation (minimum age, relevant work experience, or language skills). Additionally, motivation to participate is often low. Reasons for this include test anxiety, long test duration, and the priority of quickly reentering employment over taking a test. Another issue is the interpretation and usability of the results. Employment counselors prefer established test instruments like employer-based and training-provider-based measures, as these provide more reliable and credible assessments due to practical testing of competencies and evaluation by professional experts. However, these measures are used primarily to check whether the individual meets the prerequisites for further training measures, not as tools for validating informal professional knowledge per se. The validation of informally acquired competencies is still not a relevant practice in employment services. In light of the legal anchoring of the Vocational Education and Training Validation and Digitization Act (BVaDiG) in the Vocational Training Act, the Federal Employment Agency should address the current barriers to using such test procedures and develop appropriate strategies to enable validation." The study refers to the period 2017-2024 (Author's abstract, IAB-Doku).
Erfasst vonInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg
Update2025/2
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