Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Mayer, Andreas |
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Titel | Rechtschreibleistungen von Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf am Ende der Primarstufe. Paralleltitel: Spelling abilities of students with special educational needs at the end of primary school. |
Quelle | In: Praxis Sprache, 69 (2024) 3, S. 133-145Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben; Tabellen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2193-9152 |
DOI | 10.2443/skv-s-2024-56020240301 |
Schlagwörter | Förderbedarf; Grundschule; Rechtschreibschwäche; Rechtschreibung; Sonderpädagogik; Informationsverarbeitung |
Abstract | Hintergrund: Sowohl die Forschung als auch die internationalen Vergleichsstudien PISA und IGLU fokussieren im Zusammenhang mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten insbesondere Probleme mit dem Leseverständnis, während die Rechtschreibung eher marginal behandelt wird. Insbesondere zu den spezifischen Schwierigkeiten rechtschreibschwacher Kinder sowie potenzieller Einflussfaktoren wurden im deutschsprachigen Raum bislang wenige Forschungsergebnisse publiziert. Ziele: Der Beitrag soll zum einen Informationen darüber liefern, mit welchen Rechtschreibphänomenen Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf am Ende der Primarstufe die größten Schwierigkeiten haben. Zum anderen soll deutlich gemacht werden, von welchen (meta-)sprachlich-kognitiven Funktionen die Rechtschreibleistung am stärksten beeinflusst wird. Methode: Überprüft wurden N=253 Schüler:innen hinsichtlich ihrer Rechtschreibleistung, der Lesekompetenz, der phonologischen Informationsverarbeitung (phonologische Bewusstheit, Benennungsgeschwindigkeit, Arbeitsgedächtnis), der Verarbeitungsgeschwindigkeit und der kognitiven Fähigkeiten. Um eine Aussage über die Rechtschreibschwierigkeiten der teilnehmenden Schüler:innen zu treffen, wurden die orthographischen Fähigkeiten differenziert qualitativ ausgewertet. Der Einfluss (meta-)sprachlich-kognitiver Funktionen wurde über Korrelations- und Regressionsanalysen ermittelt. Ergebnisse: Schüler:innen an Sonderpädagogischen Förderzentren haben Ende der Grundschulzeit besondere Schwierigkeiten mit der Schreibweise des /s/- bzw. des /z/-Phonems und von Präfixen sowie der Verwendung der Umlaute (ä) bzw. (äu) und der Doppelkonsonanz an Morphemgrenzen. Es lassen sich aber durchaus auch noch Fehler identifizieren, die auf ein noch nicht vollständiges Beherrschen des phonologischen Prinzips hinweisen. Der stärkste Einfluss auf die Rechtschreibleistung konnte für die phonologische Bewusstheit nachgewiesen werden. Schlussfolgerungen: Im Hinblick auf den Erwerb der korrekten Orthographie sollte bei Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf die Förderung der phonologischen Bewusstheit auch gegen Ende der Grundschulzeit nicht vernachlässigt werden. Um den spezifischen Rechtschreibschwierigkeiten gerecht werden zu können, bieten sich morphembasierte Ansätze an. Background: In conjunction with written literacy both research and the international comparative studies PISA and IGLU focus in particular on difficulties with reading comprehension, while spelling is treated rather marginally. In particular, little research has been published in German-speaking countries on the specific difficulties of children with spelling difficulties and potential influencing factors. Aims: On the one hand, the paper aims to provide information about the spelling phenomena with which students with special educational needs have the greatest difficulties at the end of elementary school. On the other hand, it should make clear which (meta-)linguistic-cognitive functions have the strongest influence on spelling performance. Methods: N=253 students were assessed in terms of their spelling performance, reading skills, phonological information processing (phonological awareness, naming speed, working memory), processing speed and cognitive abilities. In order to be able to make a statement about the spelling difficulties of the participating students, the orthographic skills were qualitatively evaluated in a differentiated manner. The influence of (meta-)linguistic-cognitive functions was determined using correlation and regression analyses. Results: Participating students have particular difficulties with the spelling of the /s/- or /z/-phoneme and prefixes as well as the use of the umlauts (ä) or (äu) and double consonance at morpheme boundaries at the end of primary school. However, errors can still be identified which indicate that the phonological principle has not yet been fully mastered. The strongest influence on spelling performance was demonstrated for phonological awareness. Conclusions: With regard to the acquisition of correct spelling, the promotion of phonological awareness should not be neglected for students with special educational needs, even at the end of primary school. Morpheme-based approaches are suitable for dealing with specific spelling difficulties. |
Erfasst von | Externer Selbsteintrag |
Update | 2024/3 |