Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Galfetti, Roberta; Tonelli, Mathilda |
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Titel | Mein Kind, hochbegabt. Was steckt hinter dem Wunsch, sein Kind für eine Hochbegabung abzuklären? Gefälligkeitsübersetzung: My child, gifted. What is behind the desire to screen one's child for giftedness? |
Quelle | In: Psychoscope, 42 (2021) 3, S. 25-27 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1420-620X |
Schlagwörter | Begriff; Psychologische Messung; Eltern; Motivation; Hoch Begabter |
Abstract | Berichtet wird über eine qualitative Studie zu den Vorstellungen von Eltern, die mit der Vermutung in die Sprechstunde der Université de Lausanne gekommen sind, ihr Kind sei hochbegabt. Mit der qualitativen Längsschnittuntersuchung wurden drei Ziele verfolgt: die Vorstellungen der Eltern zu verstehen, ihre Beweggründe für die Durchführung eines Tests bei ihrem Kind zu untersuchen und zu beobachten, wie sich die Vorstellungen der Eltern zwischen dem ersten und dem zweiten Gespräch verändern, das heißt von Beginn des Tests auf Hochbegabung bis nach Erhalt des Ergebnisses. An der Untersuchung nahmen vier Mütter und ein Elternpaar und ihre Kinder (drei Mädchen und drei Jungen im Alter zwischen fünf und 15 Jahren) teil. Im ersten Gespräch nannten die Eltern als spezifische Eigenschaften Hochbegabter am häufigsten ausgeprägte intellektuelle Fähigkeiten und Probleme bei der Kontaktaufnahme mit anderen sowie ein Auseinanderklaffen bezüglich ihrer intellektuellen Fähigkeiten, des Autonomieniveaus oder ihrer emotionale Reife. Die Eltern entschlossen sich zur Konsultation, weil sie sich auch andere Fragen zur Entwicklung ihres Kinds stellten, und nicht nur um herauszufinden, ob ihr Kind hochbegabt ist. Daher kann der Wunsch ein Vorwand sein, hinter dem sich komplexere Wünsche verbergen, die zu Leid führen können, wenn sie ausgesprochen werden. Im zweiten Gespräch gaben die Eltern dem Intelligenzquotienten (IQ) als Hochbegabungskriterium ein stärkeres Gewicht. Sie näherten sich an die in der wissenschaftlichen Literatur vertretene Auffassung an, nach der neben einem IQ von mindestens 130 kein weiterer Faktor das Vorhandensein einer Hochbegabung belegen kann. Weiter sagten die Eltern, dass ihnen der Test auf Hochbegabung den Umgang mit ihrem Kind erleichtere und damit ihre Erwartungen erfüllt haben. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2025/1 |