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Autor/in | Szép, Anna |
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Titel | Wie kann die schulische Unterstützung für Kinder mit ADHS verbessert werden? Eine ganzheitliche Analyse aus der Perspektive von Lehrkräften, Kindern, Jugendlichen und Eltern. |
Quelle | Marburg: Philipps-Universität Marburg (2024), 175 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2); PDF als Volltext (3); PDF als Volltext (4) Dissertation, Philipps-Universität Marburg, 2024. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monografie |
DOI | 10.17192/z2024.0122 |
URN | urn:nbn:de:hebis:04-z2024-01224 |
Schlagwörter | Pädagogisches Handeln; Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung; Eltern; Kind; Schule; Lehrer; Schüler; Dissertation |
Abstract | Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine häufige Störung im Kindes- und Jugendalter, die oft mit erheblichen Beeinträchtigungen im schulischen Bereich einhergeht. Trotz der Wirksamkeit von Interventionen durch Lehrkräfte bleibt die schulische Unterstützung für betroffene Kinder oft unzureichend. Das Ziel dieser Dissertation war es daher, die Faktoren zu identifizieren, die eine verbesserte Unterstützung von Schüler:innen mit ADHS in der Schule beeinflussen. Durch die Einbeziehung der Perspektiven von Lehrkräften, Schüler:innen mit ADHS und Eltern wurde praxisrelevantes Wissen generiert und in den theoretischen Rahmen des Viol-Ex-Modells integriert. In der ersten Studie wurden Modelle von Einflussfaktoren untersucht, die mit dem Einsatz effektiver Klassenrauminterventionen aus Sicht der Lehrkräfte verbunden sind. Die Ergebnisse zeigten, dass die Erwartung der Lehrkräfte bezüglich der Effektivität einer Intervention der stärkste Prädiktor für deren Einsatz ist. Zudem wurden folgende Faktoren mit dem Einsatz von Klassenrauminterventionen in Verbindung gebracht: mehr Weiterbildung zum Thema ADHS, eine höhere wahrgenommene Störung durch ADHS-typisches Verhalten im Unterricht, das Arbeiten an Grund- oder Förderschulen sowie mehr Erfahrung mit betroffenen Schüler:innen. Lehrkräfte nannten als Barrieren zu große Klassen, eine hohe Anzahl von Schüler:innen mit besonderen Bedürfnissen und Zeitmangel. Die zweite Studie untersuchte potenzielle Einflussfaktoren für den Einsatz effektiver Klassenrauminterventionen aus Sicht von Kindern (8-11 Jahre) und Jugendlichen (12-18 Jahre) mit ADHS sowie von Eltern. Alle drei Gruppen brachten einen häufigeren Einsatz mit niedrigeren Schulstufen und Förderschulen in Verbindung. Eine positive Beziehung zu den Lehrkräften war für Kinder und Jugendliche mit einem häufigeren Einsatz verbunden. Für Eltern bestand ein Zusammenhang mit dem Wissen der Lehrkräfte über ADHS, einer positiven Einstellung der Lehrkräfte und einer guten Kommunikation zwischen Eltern und Lehrkräften. Eine wahrgenommene Überforderung der Lehrkräfte bezüglich ADHS wurde mit einem geringeren Einsatz aus Elternperspektive in Verbindung gebracht. Barrieren waren aus der Sicht der Eltern ein fehlendes Wissen der Lehrkräfte über ADHS, Zeitmangel und fehlende Fortbildungen. In der dritten Studie wurden die Unterstützungswünsche von Eltern von Kindern mit ADHS bezüglich der Schulbildung analysiert. Dabei wurden Unterschiede je nach ADHS-Erscheinungsbild, Geschlecht des Kindes und Schulform festgestellt. Die am häufigsten genannten Unterstützungswünsche waren mehr Wissen und Weiterbildung der Lehrkräfte über ADHS, mehr Verständnis für das Störungsbild und das betroffene Kind sowie ein personenzentrierterer Umgang der Lehrkräfte. Zusammenfassend ermöglichte die Berücksichtigung der Perspektiven von Lehrkräften, Schüler:innen mit ADHS und Eltern eine umfassende Analyse der Herausforderungen und Bedürfnisse. Die Weiterbildung und das Wissen der Lehrkräfte sind entscheidende Faktoren, wobei auch die Schulform eine zentrale Rolle spielt. Interpersonelle Faktoren wie die Beziehung zwischen Lehrkräften und Schüler:innen sowie die Kommunikation mit den Eltern sind ebenfalls von großer Bedeutung. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um eindeutige Ergebnisse bezüglich Stress, Stigmatisierung und des diagnostischen Labels zu erzielen. Die Ergebnisse dieser Dissertation vertiefen das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge von ADHS im schulischen Kontext und bieten Impulse für praxisorientierte Interventionen zur Verbesserung der Bildungschancen von betroffenen Schüler:innen. (übernommen). Attention deficit/hyperactivity disorder (ADHD) is a prevalent condition in childhood and adolescence, often accompanied by significant academic impairments. Despite the efficacy of teacher interventions, support for affected children in schools often falls short. Thus, this dissertation aimed to identify factors influencing enhanced support for students with ADHD in educational settings. By incorporating perspectives from teachers, students with ADHD, and parents, this study generated practical insights integrated into the theoretical framework of the Viol-Ex model. The first study examined models of factors associated with effective classroom interventions from the perspective of teachers. Results revealed that teachers' belief in the effectiveness of interventions was the most robust predictor of their utilization. Furthermore, increased training on ADHD, higher perceived disruption due to ADHD-typical behavior, teaching at primary or special educational needs schools, and more experience with affected students were linked to reported intervention usage. Identified barriers included large class sizes, a high prevalence of students with special needs, and time constraints. The second study investigated potential factors influencing the implementation of effective classroom interventions from the perspectives of children (8-11 Jahre) and adolescents (12-18 Jahre) with ADHD, and parents. All three groups associated higher usage with lower grade levels and special educational needs schools. Higher intervention usage was associated with a positive teacher-student relationship among children and adolescents, while parents linked this association with teachers' knowledge about ADHD, positive teacher attitudes, and good communication between parents and teachers. Parents also noted that perceived teacher overload regarding ADHD was associated with decreased intervention utilization. Identified barriers included teachers' inadequate ADHD knowledge, time constraints, and insufficient training. The third study analyzed parental support preferences concerning their children's education. Differences were observed based on ADHD presentation, gender of the child, and school type. Commonly cited support preferences included enhanced teacher knowledge and training on ADHD, improved understanding of the disorder and affected children, and a more person-centered approach by teachers. In summary, considering the perspectives of teachers, students with ADHD, and parents facilitated a comprehensive analysis of challenges and needs. Teacher education and knowledge emerged as crucial factors, with school type also playing a significant role. Interpersonal factors such as teacher-student relationships and parent-teacher communication were identified as important. Ambiguities regarding stress, stigma, and diagnostic labeling necessitate further investigation. The findings contribute to a deeper understanding of ADHD complexities in educational settings and offer insights for practical interventions to enhance educational outcomes for affected students. (übernommen). |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2025/1 |