Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Fleischer, Toni; Ulke, Christine; Ladwig, Karl-Heinz; Linkohr, Birgit; Johar, Hamimatunnisa; Atasoy, Seryan; Speerforck, Sven; Kruse, Johannes; Zöller, Daniela; Binder, Harald; Otten, Daniëlle; Brähler, Elmar; Beutel, Manfred E.; Tibubos, Ana N.; Grabe, Hans Jörgen; Schomerus, Georg |
---|---|
Titel | Geschlechts- und regionalspezifische Unterschiede von Kindesvernachlässigung und Gewalt vor der deutschen Wiedervereinigung. Ergebnisse aus GESA, einem Multi-Kohorten Konsortium. Gefälligkeitsübersetzung: Sex- and regional-specific differences in child neglect and violence before the German reunification. Results from GESA, a multi-cohort study. |
Quelle | In: Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 72 (2022) 12, S. 550-557
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0937-2032; 1439-1058 |
DOI | 10.1055/a-1926-7428 |
Schlagwörter | Gewalt; Kindesvernachlässigung; Epidemiologie; Regionaler Unterschied; Viktimisierung |
Abstract | Erste Ergebnisse einer bundesweiten Studie deuten auf geschlechtsspezifische Muster mit weniger berichteten Fällen von Kindesvernachlässigung und Gewalt in der DDR gegenüber der BRD hin. Ziel der vorliegenden Studie war es, diese Ergebnisse in zwei größeren regionalen Stichproben zu überprüfen. Methode: Prävalenzen von Vernachlässigungs- und Gewalterfahrung in der Kindheit wurden mithilfe des "Childhood Trauma Screeners" in den Regionen Greifswald (SHIP, 2008-2012) und Augsburg (KORA, 2013-2014) erhoben. Es erfolgte eine Analyse geschlechtsstratifizierter und regionaler Unterschiede. Die Prävalenzen beider lokaler Stichproben wurden anschließend miteinander verglichen. Ergebnisse: Insgesamt wurden Vernachlässigung und Gewalt in der Kindheit seltener in der Nord-Ostdeutschen Stichprobe (SHIP) berichtet. Die deutlichsten Unterschiede fanden sich in den Kategorien emotionale Gewalt (SHIP: 6,1%, KORA: 8,7%), körperliche Gewalt (SHIP: 5,7%, KORA: 10,3%) sowie körperliche Vernachlässigung (SHIP:10,0%, KORA: 19,2%). Geschlechtsspezifische Muster von Vernachlässigungs- und Gewalterfahrung in der Kindheit unterschieden sich in SHIP und KORA nicht. Schlussfolgerung: Diskutiert wird der mögliche Einfluss des sozio-politischen Kontexts auf die Prävalenz von Vernachlässigung und Gewalt in der Kindheit, da alle selbstberichteten Ereignisse in die Zeit vor der Wiedervereinigung in zwei politisch unterschiedliche Systeme fallen. (c) Thieme. All rights reserved. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2024/3 |