Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Pistor, Martina |
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Titel | Welchen politischen Einfluss haben Wohnungslose? Perspektiven von Martina Pistor. |
Quelle | Berlin: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. (2024), 60 S. |
Reihe | Soziale Arbeit kontrovers. 33 |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 978-3-7841-3680-6 |
Schlagwörter | Empirische Untersuchung; Qualitative Forschung; Partizipation; Politische Bildung; Sozialpolitik; Soziale Arbeit |
Abstract | Als extreme Form der gesellschaftlichen Exklusion lässt die Wohnungslosigkeit das Partizipationsversprechen der Sozialen Arbeit als tendenziell unrealistisch erscheinen. Um neue Erkenntnisse zu dieser Problematik zu gewinnen, untersucht der vorliegende Band 33 der Reihe "Soziale Arbeit kontrovers" schwerpunktmäßig den politischen Einfluss junger Wohnungsloser unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Perspektiven. Methodisch basiert die Studie vorwiegend auf einer Gruppendiskussion mit drei wohnungslosen männlichen Jugendlichen, die von der Autorin in einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe aufgesucht wurden. Nach einer Betrachtung der ungleichen Beteiligung sozioökonomisch benachteiligter Menschen an Wahlen und anderen demokratischen Prozessen werden zunächst das Civic Voluntarism Model nach Schlozman et al. und das Habituskonzept Pierre Bourdieus als Erklärungsansätze für die unterschiedliche Nutzung der Beteiligungsrechte beschrieben. Im Weiteren folgen Beobachtungen zur unzureichenden parlamentarischen Repräsentation der einkommensarmen Bevölkerung und zur defizitären Beachtung ihrer Interessen in der deutschen Politik. Ferner werden das statistische Ausmaß der Wohnungslosigkeit, die Lebenslagen der Betroffenen sowie die organisatorischen Modalitäten von deren Wahlrechtnutzung beschrieben. Ein eigenes Kapitel gilt den Deutungsmustern junger wohnungsloser Menschen, gemäß derer die materielle Armut als Hürde für die politische Partizipation wahrgenommen werde. Beobachtbar seien auch rechtspopulistische Positionen und Auffassungen, wonach die Wohnungslosigkeit auf Eigenverschulden zurückzuführen sei. Auf Grundlage der bisherigen Darstellung wird schließlich die Rolle der Sozialen Arbeit in den Blick genommen. Diese bestehe vor allem darin, den Adressat:innen bei der Existenzsicherung und der Durchsetzung ihrer sozialen Rechte zu helfen und ihre Handlungsfähigkeit durch Sozioedukation und Empowerment zu stärken. |
Erfasst von | Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen, Berlin |
Update | 2024/3 |