Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Mielke, E. L.; Neukel, C.; Spieß, K.; Bertsch, K.; Bermpohl, F.; Kluczniok, D.; Möhler, E.; Reck, C.; Resch, F.; Kaess, M.; Herpertz, S. C.; Brunner, R. |
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Titel | Einfluss früher Gewalterfahrungen von Frauen auf die Mutter-Kind-Beziehung. Update zu Daten von Heidelberger und Berliner Mutter-Kind-Dyaden. Gefälligkeitsübersetzung: Impact of early life violence experiences of women on the mother-child relationship. Update on data from mother-child dyads from Heidelberg and Berlin. |
Quelle | In: Die Psychotherapie, 68 (2023) 5, S. 333-339
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2731-7161; 2731-717X |
DOI | 10.1007/s00278-023-00669-3 |
Schlagwörter | Fertigkeit; Gewalt; Mutter-Kind-Beziehung; Psychische Störung; Kindesmisshandlung; Kindheit; Kindheitsgeschichte; Mutter; Kind; Mutter-Kind-Kommunikation; Schwangerschaft; Elterntraining; Entwicklung; Viktimisierung; Risikogruppe |
Abstract | Frühe Gewalterfahrungen können schwerwiegende und lang anhaltende Auswirkungen auf die direkt Betroffenen, aber auch auf die nächste Generation haben. Anhand vorliegender Daten unserer Untersuchungen von Heidelberger und Berliner Mutter-Kind-Dyaden konnten wir zeigen, dass frühe Gewalterfahrungen zu Veränderungen auf behavioraler, hormoneller und neuronaler Ebene, einschließlich Persönlichkeitseigenschaften und Bindungsstil der betroffenen Frauen, führen, mit negativen Folgen für die Beziehung zu ihrem Kind. Die Kinder dieser Mütter mit frühen Gewalterfahrungen haben ein erhöhtes Risiko, misshandelt zu werden, in ihrer Entwicklung verzögert zu sein sowie eine psychische Störung zu entwickeln. Zudem weisen sie eine erhöhte Cortisolkonzentration und eine geringere Inhibitionskontrolle auf. Dabei spielt es eine Rolle, ob die Mutter frühe Gewalterfahrungen erlebt hat, selbst aber resilient ist, d. h. (bis zum Untersuchungszeitpunkt) keine psychische Störung entwickelt hat, oder ob sie zusätzlich zu den erlebten frühen Gewalterfahrungen auch eine psychische Störung entwickelt hat. Die Kinder von Müttern mit frühen Gewalterfahrungen und einer psychischen Störung scheinen in der Elternschaft besonders großem Stress ausgesetzt zu sein und weisen die schwersten Beeinträchtigungen und Risiken auf. Basierend auf den vorliegenden Ergebnissen werden Implikationen für die Praxis diskutiert und eine mögliche Intervention in Form eines Elterntrainings zur Stärkung der Mentalisierungsfähigkeit dargestellt. (c) The Author(s), under exclusive licence to Springer Medizin Verlag GmbH. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2024/2 |