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Autor/inDohmen, Dieter
InstitutionForschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (Berlin)
TitelLehrkräftemangel! Und kein Ende in Sicht.
QuelleKöln: Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) (2024), 42 S.
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ReiheFiBS-Forum / Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie. 79
BeigabenIllustrationen
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monografie
SchlagwörterSchülerzahl; Allgemein bildendes Schulwesen; Primarbereich; Sekundarbereich; Lehrer; Bevölkerungsprognose; Arbeitskräfteangebot; Arbeitskräftebedarf; Arbeitskräftemangel; Arbeitsmarkt; Fachkraft; Auswirkung; Personalbedarf; Prognose; Szenarium; Deutschland
Abstract"Ende Januar sorgte die Bertelsmann-Stiftung für großes öffentliches Aufsehen mit der Botschaft, dass im Primarbereich bis Mitte der 2030er-Jahre mit einem beträchtlichen Überschuss an Lehrkräften zu rechnen sei. Diese Botschaft schien der KMK zu widersprechen, die im Dezember 2023 einen größeren Mangel an Lehrkräften prognostiziert hatte als in vorhergehenden Berechnungen; allerdings wurde auch in dieser Studie bereits für den Primarbereich eine leichter Überschuss an Lehrkräften vorhergesagt. Auf Basis aktueller Daten zu Bevölkerungsentwicklung, Schülerzahlen und Lehrkräfteausbildung kommt die vorliegende Prognose des Lehrkräftebedarfs und -angebots zu einem in weiten Teilen deutlich anderen Befund: Bis in die Mitte der 2030er-Jahre wird der Lehrkräftemangel in den allgemeinbildenden Schulen voraussichtlich mindestens 115.000 Personen betragen, es können aber auch über 175.000 werden. Entscheidend für diesen Mangel ist weniger die Zahl der Schüler:innen, die von knapp 8,7 Mio. im Schuljahr 2022/23 auf bis zu 9,6 Mio. im Schuljahr 2029/30 ansteigen und dann bis 2035 wieder auf 9,46 Mio. zurückgehen dürfte. Wesentlich wichtiger als der aus diesem Anstieg resultierende Mehrbedarf an Lehrkräften ist der Ersatzbedarf für Lehrkräfte, die aus dem Schuldienst ausscheiden: Bis zum Jahr 2035 scheiden knapp 160.000 Lehrkräfte altersbedingt aus dem Schuldienst aus. Da die altersbedingt ausscheidenden Lehrkräfte jedoch nur knapp ein Drittel der insgesamt aus dem Schuldienst ausscheidende Lehrkräfte ausmachen, ist mit mindestens 480.000 Lehrkräften zu rechnen, die bis 2035 aus dem Schuldienst ausscheiden. Das wären zwei Drittel des heute aktiven Lehrkörpers. Bei gleichbleibenden Schüler:innen-Lehrkräfte-Relationen steigt der Lehrkräftebedarf aufgrund steigender Schülerzahlen von 655.000 (2022/23) auf bis zu 738.000 an, liegt 2035 noch bei knapp 730.000 Personen. Dieser Mehrbedarf gegenüber dem Schuljahr 2022/23 beträgt somit rund 75.000 Personen. Übergreifend kommt unsere Prognose für die allgemeinbildenden Schulen in einem moderateren Szenario zu einem Lehrkräftemangel von 115.000 bis 177.500 Personen, dies wären knapp zwei- bis dreimal so viele, wie von der KMK zuletzt erwartet. Um diese Größenordnungen zu erreichen, muss jedoch die Relation zwischen altersbedingt und aus anderen Gründen ausscheidenden Lehrkräfte deutlich verringert werden. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte der Mangel auch bei über 225.000 Lehrkräften liegen. Der größte Lehrkräftemangel ist in der Sekundarstufe I zu erwarten: Hier kommt unsere Prognose bei moderaten Annahmen zum Einstellungsbedarf auf Werte von 190.000 bis 220.000. Auch im Primarbereich kommen unsere Berechnungen in den meisten Fällen zu einem Lehrkräftemangel von rund 16.000; lediglich bei deutlich sinkenden Geburten- bzw. Schülerzahlen, ungünstigeren Schüler-Lehrkräfte-Relationen und einem geringen Ersatzbedarf könnte es zu einem leichten Lehrkräfteüberschuss kommen. Nach unsere Befunden sind die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie als wenig wahrscheinlich anzusehen, aber nicht unmöglich. In der Sekundarstufe II ist hingegen mit einem Lehrkräfteüberschuss zu rechnen, der mit über 60.000 Personen deutlich höher ausfällt als in der letzten KMK-Prognose. Der Vollständigkeit halber ist darauf hinzuweisen, dass wir beim Lehrkräfteangebot von den Daten der KMK ausgegangen sind; allerdings weisen Analysen zur Lehrkräftebildung darauf hin, dass die dort genannten Größenordnung bei demografisch bedingt sinkenden Lehrkräftemangel - und kein Ende in Sicht 4 Studienanfängerzahlen überhöht erscheinen können. D.h. auch von der Angebotsseite könnte es zu einem größeren Lehrkräftemangel kommen als ansonsten ausgewiesen. Die folgende Abbildung fasst die wesentlichen Ergebnisse der moderateren Szenarien zusammen. Die Werte der FiBS-Prognose sind daher eher als Untergrenze des Lehrkräftemangels in Primarbereich, der Sekundarstufe I sowie den allgemeinbildenden Schulen insgesamt anzusehen. Die Abbildung enthält daher auch die Ergebnisse einer oberen Variante, die zeigt, dass es noch deutlich schlimmer kommen könnte. In der Sekundarstufe II könnte das Überangebot etwas sinken. Die Schlussfolgerungen aus dieser Prognose ist eindeutig: Es führt kein Weg an grundlegenden Reformen im Schulsystem vorbei, um die Arbeitsbelastung von Lehrkräften zu verringern, die Schüler:innen-Lehrkräfte-Relationen zu vergrößern und dennoch die Qualität der Lernprozesse in den Schulen zu verbessern. Ein zentraler Baustein dafür ist eine grundlegende, praxisorientierte Reform der Lehrkräftebildung." Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2011-2035 (Autorenreferat, IAB-Doku).
Erfasst vonInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg
Update2024/2
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