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Autor/inMendl, Anamaria
TitelDas Konzept des Bildungs- und Lernkapitals. Messung, Prüfung von Modellannahmen und Untersuchung der Wirkweise im Lernprozess.
Gefälligkeitsübersetzung: The concept of educational and learning capital. Measurement and testing of model assumptions and investigation of the mode of action in the learning process.
QuelleErlangen: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) (2023), 50 S.
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Dissertation, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 2022.
BeigabenLiteraturangaben
Sprachedeutsch; englisch
Dokumenttyponline; Monografie
URNurn:nbn:de:bvb:29-opus4-217490
SchlagwörterBildung; Erziehung; Faktorenanalyse; Testkonstruktion; Testreliabilität; Testvalidität; Anpassung; Lernen; Umwelt; Hochschulschrift; Kulturabhängigkeit
AbstractAusgangspunkt der vorliegenden publikationsbasierten Dissertation waren verschiedene Modelle zur Erklärung von Leistungsexzellenz aus der Begabungs- und Expertiseforschung. Begabung beziehungsweise individuelle Leistung sollte nicht als eine stabile von Gott oder durch die Gene gegebene Eigenschaft betrachtet werden, sondern diese sollte im jeweiligen Kontext betrachtet werden, da sie abhängig von diesem auch stark variieren kann. Barab und Plucker (2002) beispielsweise definieren Fähigkeit oder Begabung als komplexes Zusammenspiel von Person und Umwelt. Demnach ist weder die Person an sich begabt, und nicht allein die Umwelt fördernd, sondern das System aus Individuum und Umwelt ist ausschlaggebend. In diesem Zusammenhang wird das Aktiotop-Modell von Ziegler (2005) als Beispiel eines systemischen Ansatzes näher erläutert. Im Rahmen des Aktiotop-Modells wird nicht nur die Rolle der Person, sondern auch die Rolle der Umwelt beschrieben, und des Weiteren wird auch die Interaktion der einzelnen Komponenten berücksichtigt. Dabei zielt das Aktiotop-Modell vor allem auf Ressourcen ab, die ein Individuum für Bildung und Lernen einsetzen kann. Zur Analyse dieser Ressourcen in einem Aktiotop führten Ziegler und Stoeger (2011) das Konzept des Bildungs- und Lernkapitals ein. Es standen jedoch bisher noch keine Skalen zur Erfassung des Bildungs- und Lernkapitals zur Verfügung. Daher war das erste Ziel der vorliegenden Dissertation geeignete Skalen zu entwickeln und zu validieren. Auf der Basis von bestehenden qualitativen Interviews wurden zehn Bildungs- und Lernkapitalskalen entwickelt und in einem Peer-Review-Verfahren optimiert, an einer kleinen Stichprobe von Schüler*innen auf Verständlichkeit getestet und anschließend überarbeitet. Der Bildungs- und Lernkapitalfragebogen (Questionnaire of Educational and Learning Capital, QELC) wurde in einer Untersuchung mit N = 503 Schüler*innen der Sekundarstufe aus China (N = 192), aus Deutschland (N = 90) und aus der Türkei (N = 221) erprobt. Die Reliabilitäten fast aller Skalen sprechen für eine erfolgreiche Konstruktion. Auch die statistisch fast alle signifikanten Korrelationen der Skalen mit den externen Variablen sind Indikatoren für die erfolgreiche Skalenentwicklung. Die theoretisch angenommene Zwei-Faktoren-Struktur konnte in einer konfirmatorischen Faktorenanalyse bestätigt werden und die Skalen erwiesen sich als valide Prädiktoren für das Bildungs- und Lernkapital. Das zweite Ziel der vorliegenden Dissertation war es, die erfolgreiche Skalenkonstruktion mit einer neuen Stichprobe (N = 248) mittels der größtenteils zufriedenstellenden Reliabilitäten und der zweifaktoriellen Struktur in einer konfirmatorischen Faktorenanalyse wiederholt zu bestätigen. Des Weiteren sollte auch der theoretisch angenommene Zusammenhang zwischen dem Aktiotop-Modell und den Kapitalen untersucht und empirisch bestätigt werden. Das dritte Ziel der vorliegenden Dissertation war die Untersuchung der spezifischen Wirkungen der Kapitale im Lernprozess, d. h. deren Mediations- und Moderationseffekte auf verschiedene Ergebnis-Variablen des Lernprozesses sollten untersucht werden. Hierfür wurde die Wirkung der Verfügbarkeit der Kapitale auf zwei ressourcenorientierte motivationale Strategien untersucht: auf die homöostatische Orientierung und auf die allostatische Orientierung. In Studie 1 (N = 209) konnte unter anderem gezeigt werden, dass die Verfügbarkeit von Bildungs- und Lernkapital mit den beiden Formen der homöostatischen Orientierung (Robustheit und Resilienz) in einem Aktiotop zusammenhängt. Die Kapitale konnten zwischen 9 % und 34 % der Varianz der Ergebnis-Variablen erklären. In Studie 2 (N = 248) konnte gezeigt werden, dass die Verfügbarkeit von Bildungs- und Lernkapital mit verschiedenen günstigeren Indikatoren für das Wachstum eines Aktiotops verknüpft ist. Die Kapitale konnten zwischen 11 % und 28 % der Varianz der Ergebnis-Variablen erklären. Weiterhin konnte in den Studien gezeigt werden, dass die Effekte des Bildungskapitals auf die Stabilität beziehungsweise auf das Wachstum eines Aktiotops (größtenteils) durch das Lernkapital mediiert wurden. Als eine weitere spezifische Wirkung der Kapitale im Lernprozess wurde deren direkte sowie moderierende Wirkung bei der Verarbeitung von Feedback in einer studentischen Stichprobe (N = 140) untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass sobald Bildungs- und Lernkapital als Prädiktoren in den Regressionen hinzugefügt wurden, der Wert der erklärten Varianz signifikant anstieg. Des Weiteren konnten bei einigen Ergebnis-Variablen moderierende Effekte des Bildungs- und Lernkapitals bestätigt werden. Zusammenfassend kommt die vorliegende Dissertation zu dem Schluss, dass der QELC ein geeignetes diagnostisches Messinstrument zur empirischen Erfassung des Konzepts des Bildungs- und Lernkapitals ist, einsetzbar auch für große Stichproben. Weiterhin konnten auch der Zusammenhang zum Aktiotop-Modell und die spezifische Wirkung der Kapitale im Lernprozess aufgezeigt werden. Diese Ergebnisse haben theoretische und praktische Implikation, z. B. für die Weiterentwicklung der Skalen oder für die Förderung der Kapitale im Bildungssystem. (ZPID).
Erfasst vonLeibniz-Institut für Psychologie, Trier
Update2023/1
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