Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Gerster, Leonie |
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Titel | Rezension zu: Van Ryzin, M. J. & Roseth, C. J. (2018). Cooperative learning in middle school: A means to improve peer relations and reduce victimization, bullying, and related outcomes. Journal of Educational Psychology, 110(8), 1192-1201. |
Quelle | In: Forschungsmonitor Schule, (2024) 145, 10 S.
PDF als Volltext (Rezension) |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2513-0900 |
Schlagwörter | Peer-Beziehungen; Soziale Isolation; Angst; Freundschaft; Gefühlsstörung; Schule; Schuljahr 07; Schulkultur; Schulleben; Mittelschule; Mittelstufenschule; Schüler; Schülerin; Mobbing; Kooperatives Lernen; Lernaktivität; Lehrstrategie; Ländlicher Raum; Opfer; Prävention; Rezension; Vorbeugung |
Abstract | Mobbing und Viktimisierung ("jemanden zum Opfer machen") sowie kooperatives Lernen sind populäre und viel beforschte Themen in der Schulpädagogik. Van Ryzin und Roseth versuchen, eine Brücke zwischen beiden Themen zu schlagen, und entwickeln einen Präventionsansatz, um Mobbing und Viktimisierung mit Hilfe von kooperativem Lernen zu minimieren. In der vorliegenden Studie untersuchen sie, ob dadurch der gruppendynamische Prozess, bei dem sich Personen mit ähnlichen Sichtweisen und Verhaltensmustern zusammenschließen und mobben, durchbrochen werden kann und ob es gelingt, für ausgegrenzte (marginalisierte) Lernende Strukturen aufzubauen, die bei der Entwicklung neuer Freundschaften unterstützend wirken. Hierfür wurden 1460 Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe aus 15 Sekundarschulen im ländlich geprägten Pazifischen Nordwesten Nordamerikas im Abstand von durchschnittlich 5,5 Monaten onlinegestützt zu 2 Zeitpunkten befragt. Die Lehrkräfte der zufällig gebildeten Interventionsgruppe (7 Schulen) wurden zu kollaborativem Lernen fortgebildet und die Daten varianzanalytisch ausgewertet. Im Ergebnis geht kooperatives Lernen insbesondere bei marginalisierten Schülerinnen und Schülern mit positiven Veränderungen einher. So reduzieren sich die erlebte Viktimisierung und das Stressempfinden marginalisierter Schülerinnen und Schüler durch kooperatives Lernen signifikant. Darüber hinaus verringert kooperatives Lernen bei allen Schülerinnen und Schülern emotionale Probleme und stärkt die soziale Eingebundenheit in den Klassenverband. Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse schlagen van Ryzin und Roseth vor, kooperatives Lernen als kontinuierlichen Bestandteil des Unterrichts in Schulkultur sowie Lehreraus- und -fortbildung zu integrieren. Im Gegensatz zu traditionellen Präventionsansätzen (z. B. Olweus-Programm), welche zeitaufwendig und deren Wirksamkeit zum Teil nur unzureichend empirisch bestätigt sind, sprechen die Befunde für den Einsatz des kooperativen Lernens im Regelunterricht als effiziente und ressourcenschonende Möglichkeit zur Prävention von Mobbing. (Orig.). |
Erfasst von | Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), Soest |
Update | 2024/2 |