Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Ahmling, Meike Kristin; Lorenz, Simon; Eickhorst, Andreas; Menrath, Ingo; Liel, Christoph |
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Titel | Negative Kindheitserfahrungen von Müttern und generationenübergreifende familiäre Gewalt. Gefälligkeitsübersetzung: Adverse childhood experiences in mothers and intergenerational family violence. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 72 (2023) 6, S. 483-500Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2023.72.6.483 |
Schlagwörter | Erziehungspraxis; Verhaltensmuster; Kindesmisshandlung; Kindesvernachlässigung; Kindheit; Mutter; Familiale Gewalt; Schwierigkeit; Viktimisierung |
Abstract | Für Kinder stellen eigene Misshandlungserlebnisse und das Miterleben von Partnergewalt ein großes Risiko für die Gesundheit und Entwicklung dar. Negative Kindheitserfahrungen von Müttern gelten dabei als bedeutsamer Risikofaktor für das Auftreten von Kindesmisshandlung und Partnergewalt in Familien, der in Deutschland allerdings noch wenig untersucht wurde. Der vorliegende Beitrag nutzt daher Querschnittsdaten von 5646 Müttern aus der repräsentativen Studie "Kinder in Deutschland - KiD 0-3" und berechnet multiple binär-logistische Regressionsmodelle, um den Einfluss negativer Kindheitserfahrungen von Müttern auf verschiedene Formen familiärer Gewalt zu untersuchen. Im Ergebnis berichteten 523 Mütter (9,3 %) eigene negative Kindheitserfahrungen; 157 (2,8 %) gaben an, dass ihr Kind bereits körperlicher Misshandlung oder hartem Anfassen ausgesetzt war und 168 (3,0 %) berichteten Partnergewalt seit der Geburt des Kindes bzw. 493 (8,7 %) in irgendeiner bisherigen Partnerschaft. Unter Berücksichtigung demografischer und sozioökonomischer Faktoren ergaben sich erhöhte Odds Ratios (OR) bei Müttern mit negativen Kindheitserfahrungen für das Auftreten der drei untersuchten Gewaltformen: für das eigene Kind (OR = 2,78, p (= 0,001) und für die Mütter selbst in Form von aktuell erlebter Partnergewalt (OR = 3,76, p (= 0,001) sowie erlebter Partnergewalt im Lebensverlauf generell (OR = 3,67, p (= 0,001). Daher sollte in der Betreuung und Begleitung von Familien (beispielsweise in den Frühen Hilfen) der Zusammenhang von negativen mütterlichen Kindheitserfahrungen und familiären Gewaltformen berücksichtigt werden und gegebenenfalls großzügig präventive Angebote gemacht bzw. bei Anzeichen für familiäre Gewalt weitere Schritte zum Schutz eingeleitet werden. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2024/1 |