Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Kappeler, Manfred |
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Titel | "Wir wurden in ein Landerziehungsheim geschickt..." Klaus Mann und seine Geschwister in Internatsschulen. |
Quelle | Berlin: Nicolai (2012), 271 S. |
Beigaben | Anmerkungen; Literaturangaben |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis Rezension Leseprobe |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 978-3-89479-666-2 |
Schlagwörter | Reformpädagogik; Gruppendynamik; Psychoanalyse; Familie; Kind; Internat; Odenwaldschule; Schulschwierigkeit; Kindererziehung; Jugendbewegung; Geheeb, Paul; Mann, Thomas |
Abstract | Das Buch folgt der These des Autors, dass die Unterbringung von Kindern aus materiell besser gestellten Kreisen in Internatsschulen analog zur Heimunterbringung und Fürsorgeerziehung von Kindern aus dem Proletariat oftmals ein Hinweis auf dysfunktionale Familiensysteme war und bis in die heutige Zeit wohl auch ist. Anhand vielfältiger Selbstzeugnisse und Aufzeichnungen aller Mitglieder der Familie des Schriftstellers Thomas Mann rekonstruiert der Autor die Verhältnisse im Haus des "Dichterfürsten" und kommt zu dem Ergebnis, dass Erika, Klaus, Monika und Golo Mann einen Teil ihrer Schulzeit unter anderem auf der Odenwaldschule und in der Internatsschule Salem tatsächlich nicht nur zur Erreichung höherer Bildungsziele verbrachten, sondern unlösbar erscheinende familiäre Konflikte hierfür ausschlaggebend waren. In einem spannend zu lesendem Panorama gelingt es dem Autor, die einzelnen biographischen Linien der Mann-Kinder im historischen Zusammenhang der 1920er- Jahre zu verknüpfen. Durch immer wieder eingeflochtene Verweise auf die in jüngster Zeit aufgedeckten Verbrechen an Kindern in der Obhut staatlicher und kirchlicher Heime werden Bezüge bis in die jüngere Vergangenheit hergestellt und es werden Parallelen zwischen Erziehungsauffassungen deutlich, die einander auf den ersten Blick entgegengesetzt scheinen. Der Autor schreibt nicht nur auf der Grundlage seines umfangreichen psychologischen und therapeutischen Wissens und seiner mannigfaltigen praktischen Erfahrungen in der Heimerziehung, sondern vor allem auch als ein profunder Kenner des literarischen Werkes der Familie Mann. |
Erfasst von | Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen, Berlin |
Update | 2012/2 |