Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Schwabe, Mathias |
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Titel | Die "dunklen Seiten" der Sozialpädagogik. Über den Umgang mit Fehlern, Unvermögen, Ungewissheit, Ambivalenzen, Idealen und Destruktivität. 3., vollständig überarbeitete Auflage. |
Quelle | Weinheim: Beltz Juventa (2022), 420 S. |
Beigaben | Literaturangaben; Tabellen |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 978-3-7799-6710-1 |
Schlagwörter | Gewalt; Kommunikation; Therapeut-Klient-Beziehung; Kindesmisshandlung; Fehler; Professionalisierung; Jugendhilfe; Soziale Arbeit; Praxis |
Abstract | Nicht allen sozialpädagogischen Einrichtungen gelingt es, eine nachhaltige Fehlerkultur zu entwickeln, in deren Rahmen institutionelle Angebote zur Ausbalancierung von Stärken und Schwächen zur Verfügung stehen. Mit Blick auf dieses Manko vermittelt diese vollständig überarbeitete dritte Auflage des Buches neue, durch Aphorismen und theoretische Exkurse angereicherte Perspektiven zum Umgang mit beobachtbaren Missständen. Dabei geht der Autor davon aus, dass sowohl Individuen als auch Institutionen den erlebten Mangel am eigenen Gut-Sein zugleich spüren wie auch vor sich verbergen. Konkret geht es um "dunkle Seiten" wie unter anderem die physische Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, Zwangsausübung, sexuelle Grenzüberschreitungen oder destruktive Kommunikation. Zur Distanzierung dienen den Individuen bestimmte "Psycho-Techniken", wie beispielsweise das Relativieren, das Rechtfertigen und Exkulpieren, das Fremd-Attribuieren von Fehlern oder die sogenannte "Fortbildungs-Sucht". Institutionen hingegen entwickeln kollektive Verleugnungsstrategien, folgen eigenen oder von außen an sie herangetragenen Verbesserungsprogrammen oder erwehren sich des "Negativen" etwa durch Elitebewusstsein, Dämonisierung, Sündenbockvertreibung und das Qualitätsmanagement. Die gemeinsame Basis für die benannten Strategien liege in der "moralischen Kommunikation" im Sinne Niklas Luhmanns, die sich bei der Beurteilung des eigenen oder fremden Handelns auf binäre Codes stütze, deren Grundfigur "gut - nicht gut/schlecht" laute. Entsprechende Antonympaare wie "menschlich - unmenschlich" oder "professionell - unprofessionell" werden in einem eigenen Kapitel besprochen. |
Erfasst von | Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen, Berlin |
Update | 2023/1 |