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Autor/inMeinel, Carolin
TitelLernförderlicher Unterricht in der Grundschule.
Entwicklung und Überprüfung einer fachdidaktischen Lehrkräftefortbildung für adaptiven und effektiven Rechtschreibunterricht.
QuelleErfurt: Universität Erfurt (2019), XI, 329 S.
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Dissertation, Universität Erfurt, 2018.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monografie
URNurn:nbn:de:gbv:547-201800022
SchlagwörterGrundschule; Lernen; Rechtschreibung; Rechtschreibunterricht; Dissertation; Weiterbildung
AbstractSeit der Veröffentlichung der enttäuschenden Ergebnisse deutscher Schüler1 bei internationalen Schulleistungsuntersuchungen (vgl. BAUMERT ET AL. 1997; BAUMERT ET AL. 2001) wird wiederholt der Ruf nach einer Steigerung der Unterrichtseffektivität laut. Im Sinne eines inklusiven Bildungssystems kann dieses Vorhaben nur unter Berücksichtigung individueller Lernstände umgesetzt werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, empirisch belegte Merkmale effektiven Rechtschreibunterrichts mit Charakteristika adaptiven Unterrichts zu verknüpfen, um deren Lernförderlichkeit in der Grundschule zu überprüfen. Mithilfe einer Literatursynopse wurden zunächst Unterrichtsmerkmale aus fachspezifischen Publikationen extrahiert und das Merkmal der Adaptabilität ergänzt. Um nachfolgend überprüfen zu können, welche dieser Merkmale im Rechtschreibunterricht der Grundschule auftreten, erfolgte eine Operationalisierung der Unterrichtsmerkmale unter Zuhilfenahme bestehender Beobachtungsinstrumente. Auf diese Weise wurde ein Kategoriensystem erstellt und innerhalb einer quantitativen Beobachtungsstudie (Studie I) in dritten Klassen (n = 17) eingesetzt. Zudem dienten zwei in Studie I durchgeführte Lehrkräftebefragungen der Erhebung nicht beobachtbarer Unterrichtsmerkmale. Im Anschluss erfolgte die Überprüfung der Wirksamkeit von Merkmalen adaptiven und effektiven Rechtschreibunterrichts in vierten Klassen anhand einer quasi-experimentellen Studie im Prä-Post-Follow-up-Design (Studie II). Die Kontrollgruppe (n = 5) und die Experimentalgruppe (n = 4) führten standardisierte Schülertests zur Erfassung der Rechtschreibleistung sowie der Lern- und Leistungsmotivation durch. Weiterhin nahm die Experimentalgruppe an einer Lehrkräftefortbildung teil, in der fachdidaktische Merkmale effektiven Rechtschreibunterrichts vermittelt und durch vorbereitete Lernaufgaben sowie curriculumbasierte Rechtschreibtests zu vier Rechtschreibthemen ergänzt wurden. Nach dieser Intervention fand eine erneute Erfassung von Merkmalen adaptiven und effektiven Rechtschreibunterrichts im Rahmen von Unterrichtshospitationen statt, um etwaige Veränderungen in den Ausprägungen beobachtbarer Merkmale erfassen zu können. Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde nur die männliche Bezeichnung genutzt. Die verwendeten Begrifflichkeiten beziehen sich stets auf beide Geschlechter. Zur Auswertung der erhobenen Daten wurden zunächst verschieden lernförderliche Klassen vor der Intervention bezüglich der operationalisierten Unterrichtsmerkmale miteinander verglichen. Als weniger lernförderlich galten Klassen (n = 10), die im Ergebnis einer K-Means-Clusteranalyse über die beiden Lernerfolgsdimensionen Rechtschreibleistung und Arbeitsvermeidung dem Cluster mit tendenziell geringeren Rechtschreibleistungen und tendenziell höherer Arbeitsvermeidung zugeordnet wurden. Lernförderliche Klassen (n = 7) gehörten dem Cluster mit tendenziell höheren Rechtschreibleistungen und tendenziell geringerer Arbeitsvermeidung an. Die Gegenüberstellung der verschieden lernförderlichen Klassen erbrachte hinsichtlich 4 von 43 Operationalisierungen der Unterrichtsmerkmale (9 %) signifikante Unterschiede. In den Schulen lernförderlicher Klassen wurde durch das Stellen hoher Anforderungen mehr Wert auf die Leistungen der Schüler gelegt als in den Schulen weniger lernförderlicher Klassen. Des Weiteren verhielten sich die Lehrkräfte lernförderlicher Klassen im Unterricht wertschätzender und sprachen sich häufiger mit Kollegen bezüglich der fachübergreifenden schriftsprachlichen Förderung der Schüler ab. Zuletzt waren unterrichtliche Übungsphasen in lernförderlichen Klassen kürzer als in weniger lernförderlicher Klassen. Im Ergebnis eines Vergleichs der Versuchsgruppen hinsichtlich der operationalisierten Unterrichtsmerkmale nach der Intervention konnte ein signifikanter Unterschied ermittelt werden. Die Schüler der Experimentalgruppe (Fortbildung) wurden häufiger von ihren Lehrkräften zum Nachdenken während Abschreibaufgaben angeregt als die Schüler der Kontrollgruppe (keine Fortbildung). Bezüglich der Gesamtrohwerte in den standardisierten Tests zur Erfassung der Rechtschreibleistung sowie Lern- und Leistungsmotivation waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen nachweisbar. Die Experimentalgruppe erzielte im standardisierten Rechtschreibtest von der Prä- zur Postmessung jedoch einen signifikant größeren Leistungsanstieg im Hinblick auf die Gesamtzahl korrekt verschrifteter Lupenstellen. Auch vom Post- zum Follow-up-Test steigerte die Experimentalgruppe ihre Leistung bezüglich der Anzahl korrekt verschrifteter Lupenstellen zur Konsonantenverdopplung sowie hinsichtlich der Gesamtzahl korrekt verschrifteter Lupenstellen in bedeutend höherem Maße als die Kontrollgruppe. Durch die Untersuchung wurde eine Vielzahl an empirisch belegten fachdidaktischen Merkmalen effektiven Rechtschreibunterrichts zusammengetragen und im Unterricht der Grundschule beobachtet. Die Frage, ob eine Integration dieser Merkmale unter Verwendung differenzierter Lernaufgaben in den Rechtschreibunterricht den Lernerfolg der Schüler steigert, konnte anhand der vorliegenden Daten jedoch nicht abschließend beantwortet werden. Für circa 12 % der in den Studien I und II untersuchten operationalisierten Unterrichtsmerkmale und Lernerfolgsdimensionen waren hypothesenkonforme signifikante Unterschiede zugunsten lernförderlicher Klassen bzw. zugunsten der Experimentalgruppe nachweisbar. Hinsichtlich weiterer 62 % der überprüften Operationalisierungen und Lernerfolgsmaße zeigten sich auf Grundlage der erhobenen Daten hypothesenkonforme Trends. Um zu eindeutigen Aussagen über die Lernförderlichkeit von Merkmalen adaptiven und effektiven Rechtschreibunterrichts zu gelangen, sind jedoch weitere Untersuchungen mit größeren Stichproben nötig. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2021/1
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