Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Scholz, Gerold |
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Titel | Eine kurze Geschichte des Sachunterrichts oder: Zum Verhältnis von Politik und Erziehungswissenschaft. |
Quelle | In: www.widerstreit-sachunterricht.de, (2020) 25, 7 S.Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1612-3034 |
DOI | 10.25673/92447 |
Schlagwörter | Bildungsverständnis; Kindorientierung; Grundschule; Didaktik; Wissenschaftsorientierter Unterricht; Heimatkunde; Weltbild; Politische Didaktik; Sachunterricht; Entwicklung; Lebenswelt; Sachbezug; Theoriebildung; Zusammenleben; Deutschland |
Abstract | Die Didaktik des Sachunterrichts hat traditionell drei Probleme, ein viertes ist seit einigen Jahren hinzugekommen. Das erste Problem besteht in dem Verhältnis zwischen Kindorientierung und Sachorientierung. In einer anderen Formulierung: der Spannung zwischen Lebenswelt und Wissenschaft. Das zweite Problem besteht darin, dass der Sachunterricht als einziges Fach, das es nur in der Grundschule gibt, einerseits ein spezifisches grundschulpädagogisches Bildungsverständnis haben soll und anderseits auf die Sachfächer nach der Grundschule vorbereiten soll. Das dritte Problem ergibt sich aus der Tatsache, dass - wiederum als einziges Schulfach - dem Sachunterricht keine entsprechende Fachwissenschaft vorgelagert ist. Das vierte Problem, das relativ neu ist, lässt sich an der Bezeichnung "Sachunterricht" verdeutlichen. Mit dem Begriff "Sachlernen" sollte auf die veränderte Zuschreibung an den Kindergarten reagiert werden. Dass das Bild von Wissenschaft, das den Sachunterricht leitet, mit realer Wissenschaft nichts zu tun hat, kann jeder Wissenschaftler, gleich, ob Geistes- Sozial oder Naturwissenschaftler leicht erkennen. Der Sachunterricht vermittelt kein Wissenschaftsverständnis, sondern ein didaktisches Wissenschaftsweltbild. Fundamental nicht enthalten sind darin u.a. zwei für das Wissenschaftsverständnis zentrale Punkte. Erstens wird nicht deutlich, dass Wissenschaftlichkeit eine von mehreren Möglichkeiten ist, sich zu Welt zu verhalten. So wird weder deutlich, was Wissenschaftlichkeit leistet, noch worüber sie nichts sagen kann. Zweitens wird nicht deutlich, dass Wissenschaftlichkeit vom Streit lebt und nicht vom Nachvollziehen vorhandenen Wissens. Diese beiden Punkte fehlen meines Erachtens im Sachunterricht, weil die Grundfigur der Heimatkunde, nämlich die Orientierung an Moral und dem richtigen Weltbild in den Sachunterricht integriert worden ist. Dafür steht die Metapher der "Kindorientierung". Als Lösung wird vorgeschlagen: Der Sachunterricht könnte reflektiert und begründet das tun, was er unreflektiert tut, nämlich ethische und moralische Grundsätze auf der Höhe der Zeit vermitteln: Welche Regeln des Zusammenlebens in einer postmodernen, kapitalistischen, globalisierten und digitalisierten Welt gelten sollen. (teilw. übernommen). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main (extern) |
Update | 2022/1 |