Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Beukert, Thomas |
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Titel | Wie gut sind freie Schulen in Deutschland finanziert? Bewertung der Ergebnisse einer Studie des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung zur Privatschulfinanzierung in den einzelnen Bundesländern. |
Quelle | In: Engagement : Zeitschrift für Erziehung und Schule, (2020) 3, S. 176-185Infoseite zur Zeitschrift |
Beigaben | Diagramm |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0723-3507 |
Schlagwörter | Bildung; Freie Schule; Finanzen; Finanzierung |
Abstract | Im Dezember 2019 hat ein vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) veröffentlichtes Discussion Paper zur Privatschulfinanzierung in Deutschland (vgl. Akkaya / Helbig / Wrase 2019) unter den Trägern freier Schulen bundesweit für Aufsehen gesorgt. Darin wurde speziell für die freien allgemeinbildenden Schulen festgestellt, dass deren Finanzmittelausstattung im Vergleich zu staatlichen Schulen weitestgehend als auskömmlich bezeichnet werden kann. Im Rahmen der Analyse wurden Kostendeckungsrgrade aus den landesgesetzlichen Grundlagen zur Finanzierung freier Schulen abgeleitet und auf die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Ausgaben je Schülerin und Schüler 2016 angewandt. Der sich daraus ergebende Betrag wurde weiterhin um ein durchschnittliches Schulgeld (140 Euro pro Monat in Westdeutschland und Berlin bzw. 100 Euro pro Monat in Ostdeutschland) und einen 10-prozentigen Trägeranteil ergänzt, was in der Summe als durchschnittliche Finanzausstattung freier Schulen dargestellt wird. Dieser Wert wurde wiederum ins Verhältnis zu den Ausgaben je Schülerin und Schüler gesetzt, woraus sich letztendlich der Gesamtkostendeckungsgrad und die zentralen Schulfolgerungen der Analyse ergeben. Bei der tiefergehenden Betrachtung der Berechnungen wird schnell deutlich, dass die Autoren hier von einer falschen Grundannahme ausgehen. So bilden die Ausgaben je Schülerin und Schüler des Statistischen Bundesamtes eindeutig nicht die Basis zur Berechnung der staatlichen Zuschüsse an freie Schulen in den einzelnen Ländern, wie in der WZB-Analyse unterstellt. Vielmehr verwendet nahezu jedes Bundesland ein eigenes Berechnungsverfahren sowie eigene Datengrundlagen. Die sich daraus ergebenden Kosten je Schüler an staatlichen Schulen fallen dabei in der Regel wesentlich geringer aus, als die vom Statistische Bundesamt veröffentlichten Ausgaben je Schülerin und Schüler. Damit werde auch die von den Autoren ermittelten Zuschüsse je Schüler sowie die Kostendeckungsgrade weit überschätzt und führen letztendlich zu Schlussfolgerungen, die der tatsächlichen Finanzmittelausstattung freier Schulen nicht gerecht werden. |
Erfasst von | Comenius-Institut, Münster |
Update | 2021/3 |