Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Ghinea, Denisa; Parzer, Peter; Resch, Franz; Kaess, Michael; Edinger, Alexandra |
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Titel | Zusammenhänge von Drogenkonsum und der Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie Depressivität in einer klinischen Stichprobe an Jugendlichen. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 69 (2020) 2, S. 126-140Infoseite zur Zeitschrift
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Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2020.69.2.126 |
Schlagwörter | Borderline-Störung; Depression; Impulsivität; Ärger; Drogenkonsum; Psychopathologie; Jugendlicher; Risikogruppe |
Abstract | Risikoverhaltensweisen stellen ein weit verbreitetes Phänomen im Jugendalter dar. Auch die Prävalenzzahlen zu Drogenkonsum im Jugendalter sind als hoch zu bewerten. Adoleszenter Drogenkonsum steht in einem starken Zusammenhang zur Entwicklung psychischer Störungen, insbesondere der Depression und einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Jedoch ist die Frage nach Unterschieden in der Psychopathologie bei unterschiedlichen Konsumentengruppen noch unzureichend geklärt. Ziel der Studie war es daher, die Auftretenswahrscheinlichkeit von BPS-Kriterien und Depressivität zwischen verschiedenen Drogen-Konsumentengruppen zu erfassen. Weiteres Ziel war zudem, Risikoprofile hinsichtlich einzelner BPS-Merkmale zu untersuchen. Insgesamt wurden klinische Daten von n = 347 Jugendlichen (81,7 % weiblich, Durchschnittsalter 14,95 Jahre, SD = 1.50) aus der Ambulanz für Risikoverhalten und Selbstschädigung (AtR! Sk) in Heidelberg gesammelt und analysiert. Ergebnisse zeigen, dass BPS-Symptome im Jugendalter eindeutig mit Drogenkonsum assoziiert sind. Diesbezüglich gibt es keinen Unterschied zwischen Jugendlichen mit gelegentlichem und regelmäßigem Konsum. Darüber hinaus scheinen diejenigen Jugendlichen, die regelhaft Drogen konsumieren, impulsiver und häufiger von unkontrollierter Wut betroffen zu sein. Bezüglich Depressivität lassen sich nach Adjustierung um soziodemografische Faktoren keine Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Konsumentengruppen finden. Da selbst einmaliger Substanzkonsum mit einer hohen Auftretenswahrscheinlichkeit von BPS-Symptomen verbunden ist, sollten Interventionen darauf zielen, den Konsum frühzeitig zu beenden. Im Rahmen psychotherapeutischer Interventionen für BPS sollte der Fokus bei den Hoch-Risikokonsumenten auf der Vermittlung von Emotionsregulationsfertigkeiten hinsichtlich Impulsivität und des Umgang mit Wut liegen. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2020/4 |