Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Rampp, Gertrud; Roesler, Christian; Peter, Jessica |
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Titel | Bindungsrepräsentationen, belastende Lebensereignisse und ADHS bei Jungen im Alter von 6 bis 10 Jahren. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 69 (2020) 1, S. 40-59Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2020.69.1.40 |
Schlagwörter | Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung; Bindungsverhalten; Kind-Eltern-Beziehung; Lebensereignis; Mann |
Abstract | In der Literatur wurde mehrfach auf die Bedeutung der Bindungstheorie und ihrer Methoden hingewiesen, um Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) hinsichtlich ihrer emotionalen Befindlichkeit besser zu verstehen. ADHS-Symptome wie Unaufmerksamkeit, motorische Unruhe und Impulsivität gelten in der Eltern-Kind-Beziehung als Risikofaktor für eine unsichere Bindung. Die Erfassung einer sicheren oder unsicheren Bindungsqualität bei Kindern mit ADHS-Diagnose könnte die syndromale Ausgestaltung der Verhaltensauffälligkeit besser beschreiben und individuell klassifizieren. Die Ziele der vorliegenden Untersuchung sind daher die Erfassung der Bindungsrepräsentationen sowie die Betrachtung bindungsrelevanter Kritischer Lebensereignisse bei Jungen mit ADHS. Da insbesondere Jungen von dieser Verhaltensauffälligkeit betroffen sind, wurden nur diese in die Untersuchung einbezogen. Mithilfe des "Geschichtenergänzungsverfahrens zur Bindung" (GEV-B) wurde untersucht, ob bei Jungen mit ADHS gehäuft eine unsichere Bindungsrepräsentation auftritt. 31 Jungen mit ADHS-Diagnose (F 90.0 oder F 90.1) im Alter von sechs bis zehn Jahren wurden in zwei unterschiedlichen Einrichtungen rekrutiert. Insgesamt zeigten 9 Jungen (29 %) eine sichere und 22 Jungen (71 %) eine unsichere Bindungsrepräsentation. Bei der unsicheren Bindung trat am häufigsten die ambivalente Bindungsrepräsentation auf (neun Jungen). Die Häufigkeit der ambivalenten Bindungsrepräsentation weist darauf hin, dass ADHS tendenziell mit externalisierendem Verhalten verbunden ist. Es wurden durchschnittlich 2,3 bindungsrelevante Kritische Lebensereignisse festgestellt. Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass ADHS vermehrt mit einer unsicheren Bindungsqualität einhergeht. Die Bindungstheorie könnte daher zu einem besseren Verständnis der emotionalen Befindlichkeit von Jungen mit ADHS beitragen. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2020/3 |