Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Müller, Christine |
---|---|
Titel | Der Schattenvater. Narrative Identitätskonstruktionen von "Kuckuckskindern" und "Spenderkindern". |
Quelle | Gießen: Psychosozial-Verlag (2020), 388 S. |
Beigaben | Anmerkungen |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 978-3-8379-3020-7 |
Schlagwörter | Empirische Untersuchung; Qualitative Forschung; Identität; Psychoanalyse; Schamgefühl; Vaterschaft; Eltern; Kind; Hass; Entwicklung |
Abstract | Angesichts der im Aufwind begriffenen genetischen Forschung, die es ermöglicht, eine Vaterschaft eindeutig zu belegen, hat sich das öffentliche Interesse an den sogenannten "Kuckuckskindern", also Kindern, die in "gutem Glauben" von einem nichtbiologischen Vater großgezogen werden, verstärkt. Um dem dahingehenden Forschungsdesiderat Rechnung zu tragen, beschäftigt sich diese Dissertation aus dem Fach der Psychologie mit der Rekonstruktion der narrativen Identität dieser Kinder. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird auf durchschnittlich drei Prozent geschätzt. Zudem werden die durch die Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin ins Leben gerufenen "Spenderkinder" in den Blick genommen, von denen weltweit mutmaßlich circa eine halbe Million pro Jahr geboren werden und deren Anteil ebenfalls bei etwa drei Prozent liegt (im Jahr 2015). Die empirische Grundlage der Arbeit bilden anonymisierte narrative Interviews mit inzwischen erwachsenen "Kuckuckskindern" und "Spenderkindern". Nach einer Einführung beginnt die Arbeit mit einer Darstellung der Deutungen des Identitätsbegriffs in den Theorien der Philosophie, der Sozialwissenschaften, der Entwicklungspsychologie, der Neurowissenschaften und der Psychoanalyse. Im Weiteren geht es dann um die negativen Affekte von Hass, Scham, Schuld und Neid, um ihre Präsenz bei den Interviewten, um die dazugehörigen psychoanalytischen Theorien und um die Bedeutung der Mütter und Väter für die individuelle Entwicklung. In den Schlussbetrachtungen werden acht essenzielle Fragen beantwortet und die Implikationen der Studie für Forschung und Praxis beleuchtet. Im Gesamten ein wichtiger Beitrag zur Grundlagenforschung für den Bereich der "Kuckucks und Spenderkinder" und zu einer wissenschaftlich informierten gesellschaftlichen Diskussion der gewählten Thematik. |
Erfasst von | Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen, Berlin |
Update | 2022/3 |