Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Salchegger, Silvia; Suchan, Birgit |
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Titel | Was bedeutet es für den Geschlechterunterschied in der Mathematikkompetenz bei PISA, wenn dem Schulsystem leistungsschwache Jungen verloren gehen? Paralleltitel: What does it mean for the gender gap in math achievement in PISA when the school system loses low achieving boys? |
Quelle | In: Zeitschrift für Bildungsforschung, 8 (2018) 1, S. 81-99Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2190-6890; 2190-6904 |
DOI | 10.1007/s35834-017-0190-7 |
Schlagwörter | Vergleich; Sozioökonomischer Status; Test; Junge; Geschlechtsspezifischer Unterschied; Bildungsstatistik; Eltern; Bildungsabschluss; Leistungsschwäche; Geschlecht; Datenanalyse; Datenerfassung; Mathematische Kompetenz; Migrationshintergrund; Teilnahme; Analyse; Leistung; Simulation; Jugendlicher; PISA (Programme for International Student Assessment); Deutschland; Schweiz; Österreich |
Abstract | Österreich weist bei PISA 2015 den größten Geschlechterunterschied in der Mathematikkompetenz zugunsten von Jungen unter allen 72 Teilnehmerländern weltweit auf. Der Geschlechterunterschied fällt z. B. in der Schweiz signifikant geringer aus, obwohl in Bezug auf das Schulsystem, die Kultur und Indikatoren von Geschlechtergerechtigkeit eine große Ähnlichkeit besteht. In der vorliegenden Studie wird untersucht, inwiefern dieser große Geschlechterunterschied in Österreich darin begründet sein könnte, dass leistungsschwache Jungen für PISA häufiger nicht greifbar sind als Mädchen, entweder weil sie a) im Alter von 15 Jahren keine Schule mehr besuchen (und zur Out-of-School-Population zählen) oder weil sie b) aufgrund einer Beeinträchtigung nicht am Test teilnehmen können. In Österreich ist die Out-of-School-Population mit 6,1 % eine der größten OECD-weit und wesentlich höher als in Deutschland und der Schweiz. Die Ergebnisse von Simulationsanalysen zeigen, dass etwa ein Drittel des Leistungsunterschieds zwischen Jungen und Mädchen bei PISA in Österreich durch eine geringere Inklusion leistungsschwacher Jungen im Bildungssystem erklärbar ist, in Deutschland sind es etwa 8 % und in der Schweiz war die Jungenpopulation sogar stärker abgedeckt als die Mädchenpopulation. Hohe Geschlechterunterschiede zugunsten von Jungen können somit nicht nur Ausdruck eines Vorteils von Jungen sein, sondern auch ein Hinweis auf mangelnde Integration leistungsschwacher (und sozial schwacher) Jungen im Bildungssystem. (DIPF/Orig.). In Austria the gender gap in favor of boys in mathematics in PISA 2015 is the largest among all 72 participating countries. In Switzerland, for example, the difference is significantly smaller, although Austria and Switzerland are very similar in terms of their school systems, culture and indicators of gender equity. The aim of this study is to analyze to what extent this large gender gap in Austria can be explained by the fact that under-performing boys are more often intangible for PISA than girls because a) at age 15 they do not attend school any more (and belong to the out-of-school population) or b) they are not able to participate in the test because of special needs. The out-of-school population in Austria is 6,1%. This is the largest among all OECD countries and considerably larger than in Germany and Switzerland. The results of simulation analyses show that in Austria about one third of the gender gap in PISA math achievement can be explained by the fact that underperforming boys more rarely still attend a school at age 15 than underperforming girls; in Germany only about 8% of the gender difference can be explained by this fact. In Switzerland, however, population coverage is even larger for boys than for girls. In sum, a high gender gap in favour of boys in PISA does not always refer to an advantage of boys, but may also indicate a lack of inclusion of under-performing (and socially deprived) boys in the education system. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2018/3 |