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Autor/inRehberg, Karl-Siegbert
Titel"Neue Bürgerlichkeit" zwischen Kanonsehnsucht und Unterschichten-Abwehr.
Gefälligkeitsübersetzung: "New bourgeoisie" between canon longing and underclass defense.
QuelleAus: Bude, Heinz (Hrsg.): Bürgerlichkeit ohne Bürgertum. In welchem Land leben wir? München: Fink (2010) S. 56-70Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-7705-4627-5
SchlagwörterGesellschaft; Geschichte (Histor); Kapitalismus; Moderne; Soziale Klasse; Soziale Schicht; Sozialstruktur; Diskurs; Bürgertum; Deutschland
AbstractDer Autor setzt sich mit der diskursiven Wiederkehr des Bürgerlichen kritisch auseinander, wobei er auf den "langen Abschied" vom Bürgertum in der Bundesrepublik Deutschland und auf das "Refugiumsbürgertum" in der DDR eingeht. Entgegen einem weit verbreiten Eindruck verlor der Kern der wirtschaftsbürgerlichen Kreise im Westen seine privilegierte Stellung nach Meinung des Autors nicht, weil der Kapitalbesitz in wenigen Händen von der Mehrheit der Menschen zunehmend als irrelevant für die Verteilung ihrer eigenen Lebenschancen empfunden wurde. Durchgängig gibt es die mit Macht und Reichtum verbundenen Bürgertumsgruppen, zu denen Firmeneigner, Spitzenmanager, Vermögenserben und Großverdiener sowie die Mitglieder unterschiedlichster Positionseliten gehören, wenngleich diese oftmals abgeschirmt von der Öffentlichkeit leben. Der "diskrete Charme der Bourgeoisie" ließ den Eindruck entstehen, dass es ihre sinnlich-reale Existenz nicht mehr gäbe. Massenwirksam wurden "die Reichen" durch die stellvertretenden Mitglieder des Jetset in Boulevardmagazinen und Sensationsblättern im Bewusstsein gehalten. Aber gerade diese, mit Figuren aus Adelskreisen drapierten Repräsentanten verhielten sich oftmals gerade nicht sehr "bürgerlich". Daraus lässt sich ableiten, dass bürgerliche Existenzinseln in den Gesellschaften des Massenkonsums und eines auf ihn gestützten Kapitalismus geblieben sind. Prekäre Flexibilisierungen dringen zunehmend in die Mittelschichten ein, während zugleich die Inszenierung einer schützenden Bürgerlichkeit kompensatorisch wirken soll. (ICI2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2012/1
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