Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Ohrem, Sandra |
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Titel | Gewalt, Geschlecht und Sozialisation. Strategieentwicklung geschlechtssensibler Gewaltprävention in Kindertagesstätten. Eine explorative Studie. Gefälligkeitsübersetzung: Violence, gender and socialization. Development of a strategy of gender-sensitive violence prevention. An explorative study. |
Quelle | Gießen: VVB Laufersweiler Verl. (2010), 222 S. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-8359-5488-1 |
Schlagwörter | Gewalt; Konfliktverhalten; Sozialisation; Junge; Familie; Medien; Kind; Kindertagesstätte; Schule; Schulkultur; Lerntheorie; Peer Group; Geschlecht; Stadt; Buch; Hochschulschrift; Prävention; Strategie; Theorie; Jugendlicher; Mädchen; Deutschland |
Abstract | "Kinder- und Jugendgewalt hat als zentrales Thema seit einigen Jahren Konjunktur. Spätestens seit dem Amoklauf in Erfurt hat dieses Thema die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit erlangt. Die vorliegende Arbeit stellt einen Beitrag zur aktuellen Debatte über Möglichkeiten und Strategien der Gewaltprävention dar. Dabei bezieht sie sich auf den konsensualen Befund, dass Jugendgewalt in Täter- und Opferperspektive immer noch als ein primär männliches Phänomen ausgewiesen wird und dass Gewalt gegen Mädchen und Frauen nach wie vor nicht als Ausnahmephänomen, sondern Teil ihrer Alltagswelt dargestellt wird. Die Arbeit baut auf Forschungsergebnissen aus der Schulforschung auf. Über die Institution Schule als Tatort jugendlicher Gewalttaten geben Statistiken differenziert Auskunft. Modellversuche aus der Schulforschung, die sich einer geschlechtsspezifischen Perspektive verschrieben haben und konzeptionell auf ein erweitertes Rollenrepertoire für Jungen und Mädchen gerichtet sind, können Verhaltensveränderungen und daraus resultierend eine Verbesserung des Sozialklimas nachweisen. Unter Fachleuten gilt es als unstrittig, dass die Orientierung an traditionellen Geschlechterrollen im Sozialisationsverlauf nicht nur die Entwicklungsmöglichkeiten junger Menschen erheblich einschränkt und damit der Gleichberechtigung entgegenwirkt, sondern auch für das Konfliktverhalten der Jungen und Mädchen ausschlaggebend ist. Zunächst wird eine Definition der Begriffe Gewalt und Aggression vorgenommen. Anschließend wird die Ist-Situation alltäglicher Gewalterfahrungen von Jungen und Mädchen beschrieben und aufgezeigt und sichtbar gemacht, dass nach wie vor massiver Handlungsbedarf insbesondere bei der vorbeugenden Bekämpfung von gewaltförmigen Aktivitäten besteht. Eine geschlechtssensible Perspektive auf die Tatbestände verweist eindeutig auf einen Zusammenhang zwischen dem Thema Gewalt und der Kategorie Geschlecht. In Kapitel 3 werden daraufhin die bedeutendsten Theorien zur Geschlechtsdifferenzierung dargestellt. Es wird beschrieben, dass die Kategorie Geschlecht aktuell als eine Variable diskutiert wird, deren Grenzen fließend und sozial veränderbar sind. Kapitel 4 beschreibt die vier wichtigsten Sozialisationsinstitutionen für Kinder und Jugendliche (Familie, Kindertagesstätte/Schule, Peergroup, Medien), stellt ihre aktuell diskutierte Bedeutung im Sozialisationsverlauf heraus und verweist auf Verknüpfungen. Es wird aufgezeigt, dass sowohl private als auch öffentliche Sozialisationsinstitutionen (Familie und Kindertagesstätte bzw. Schule) gesellschaftlich relevante haushälterische Versorgungsleistungen im Bereich der Sozialisation erbringen. Sie sind eng miteinander verknüpft, da Kindertagesstätten in das Verbundsystem privater Haushalte eingebettet sind (Meier 1999). In diesen beiden Institutionen werden die ersten Medienerfahrungen gemacht und erlernt. Weiter trifft sich die erste Peergroup außerhalb der Familie regelmäßig in der Kindertagesstätte. Kapitel 5, Möglichkeiten einer geschlechtssensiblen Gewaltprävention in Kindertagesstätten - Empirische Befunde, theoretische Fundierung, beinhaltet sowohl die Methodenbeschreibung als auch die Ergebnisse der explorativen Studie (teilnehmenden Beobachtung) in Kindertagesstätten der Stadt Gießen. Weiter werden die auf Basis der Beobachtung und einer Bilderbuchanalyse herausgearbeiteten Implementierungsmöglichkeiten durch andere Studien und Theorien fundiert und diskutiert." (Textauszug). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2011/2 |