Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Anhorn, Roland |
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Titel | Von der Gefährlichkeit zum Risiko. Zur Genealogie der Lebensphase "Jugend" als soziales Problem. Gefälligkeitsübersetzung: From danger to a risk. Genealogy of the life phase of "adolescence" as a social problem. |
Quelle | Aus: Dollinger, Bernd (Hrsg.): Handbuch Jugendkriminalität. Kriminologie und Sozialpädagogik im Dialog. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2010) S. 23-42
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
DOI | 10.1007/978-3-531-92131-0_2 |
Schlagwörter | Herrschaft; Risikoverhalten; Soziale Beziehung; Jugend; Jugendsoziologie; Soziales Verhalten; Geschlecht; Rasse; Genealogie; Geschichte (Histor); Macht; Soziale Klasse; Jugendarbeit; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; 21. Jahrhundert; Risiko; Soziales Problem; Jugendlicher |
Abstract | Der Beitrag erörtert die These von der Lebensphase 'Jugend' als einer modernen Macht- und Herrschaftstechnologie. So werden im ersten Schritt zunächst die komplexen historisch-gesellschaftlichen Bedingungen untersucht, die Ende des 19. Jahrhunderts zur Etablierung bzw. Erfindung von 'Jugend' als einer eigenständigen, von der 'Kindheit' und dem 'Erwachsenenalter' deutlich abgrenzbaren Entwicklungsphase mit nur ihr eigentümlichen physischen, psychischen und sozialen Eigenschaften geführt haben (und die in ihrer Grundstruktur bis in unsere Gegenwart hinein Gültigkeit hat). Dabei wird im Besonderen der Frage nachgegangen, welche spezifischen Interessen, welche diskursiven (wissenschaftlichen) und nicht-diskursiven (institutionellen) Praktiken in den Konstruktionsprozess der Lebensphase Jugend eingeflossen sind, die im Ergebnis dazu geführt haben, 'Jugend' mal als das gefährliche, mal als das gefährdete, immer aber als das bedenkliche 'Andere' und 'Fremde' inmitten der Gesellschaft zu konzeptualisieren. Die Vergewisserung der historischen Entstehungsbedingungen des Konzepts 'Jugend' ist u.a. auch deshalb notwendig, weil sie gewissermaßen den Resonanzboden für aktuelle Problematisierungsweisen, Motive und Konnotationen im Jugenddiskurs darstellen. Mit einem Zeitsprung von rund 100 Jahren wird im zweiten Schritt mit der Kategorie 'Risiko' die jüngste Variante einer macht- und Herrschaftstechnologie untersucht, die Jugend zu ihrem bevorzugten Gegenstand hat. Dabei wird das Hauptaugenmerk zum einen auf die Kontinuität der historisch unter den verschiedensten Etiketten ins Werk gesetzten Problematisierungsweisen von Jugend gerichtet, und zum anderen den Verschiebungen in der Perspektive und der neuen Qualität in den Kontroll- und Regulierungsweisen nachgegangen, die mit einer Rahmung von Jugend als einer Lebensspanne vermehrten Risikoverhaltens vor allem für die Soziale Arbeit verbunden sind. (ICG2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2011/1 |