Literaturnachweis - Detailanzeige
Institution | Wissenschaftsrat |
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Titel | Empfehlungen zur Rolle der Fachhochschulen im Hochschulsystem. |
Quelle | Berlin (2010), 172 S.
PDF als Volltext |
Reihe | Drucksache / Wissenschaftsrat. 10031-10 |
Beigaben | grafische Darstellungen |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Monografie |
ISBN | 978-3-935353-53-3 |
Schlagwörter | Bildungsqualität; Bildungsforschung; Schulentwicklung; Übergang Schule - Beruf; Fachhochschule; Hochschule; Empfehlung; Personal; Student; Deutschland |
Abstract | In seiner Stellungnahme betont der Wissenschaftsrat den hohen Stellenwert der Fachhochschulen für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Deutschland. Auf der Basis einer Bewertung der Entwicklungen im letzten Jahrzehnt empfiehlt das Beratungsgremium, verstärkt auf die Potenziale dieses Hochschultyps zu setzen. Aus Sicht des Wissenschaftsrates sind dabei folgende Maßnahmen zentral: 1. Um die Beziehungen zu den Universitäten zu stärken und auszubauen, sollten Kooperationsplattformen von Fachhochschulen und Universitäten eingerichtet werden, gegebenenfalls auch unter Beteiligung von Privatunternehmen oder Forschungseinrichtungen. 2. In den letzten zehn Jahren konnten die Kapazitäten der Fachhochschulen ausgeweitet werden. Um die anhaltend hohe Nachfrage der Studierenden abzudecken, ist es erforderlich, diesen Aufwuchs auf Dauer sicherzustellen und die Fachhochschulen auch infrastrukturell angemessen auszustatten. Zudem muss das Spektrum der an Fachhochschulen vertretenen Fächer weiterentwickelt werden: Fachhochschulen sollten in allen Fachgebieten praxis- und berufsfeldorientierte Studienprogramme anbieten können, in denen es einen entsprechenden Bedarf gibt, so auch in wichtigen Bereichen der Lehrerbildung und in der akademischen Ausbildung für Gesundheitsberufe. 3. Um für Studierende Übergänge zwischen den Hochschultypen zu erleichtern und komplementäre Potenziale besser zu nutzen, sind in Lehre und Studium verstärkt kooperative und arbeitsteilige Strukturen herzustellen. Eine verbesserte Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschulbildung könnte beispielsweise erreicht werden durch Angebote wissenschaftlicher Weiterbildung, die mit einem Zertifikat abschließen und zu einem Hochschulabschluss akkumuliert werden können. Die Arbeitgeber der öffentlichen Hand ruft der Wissenschaftsrat dazu auf, die formale Gleichstellung der Studienabschlüsse von Fachhochschulen und Universitäten auf derselben Studienstufe für Beamte und Angestellte nachzuvollziehen. 4. Forschung und Entwicklung an Fachhochschulen sollten in eine übergreifende Hochschulstrategie eingebunden sein, anstatt in Nebentätigkeiten ausgelagert zu werden. Die Länder sollten den Schwerpunkt ihrer Förderprogramme auf eine strukturelle Förderung forschungsstarker Bereiche legen. 5. Die Personalstruktur an Fachhochschulen sollte flexibilisiert und differenziert und die Höhe individueller Lehrdeputate flexibler gehandhabt werden können. Zur Förderung der Forschung an Fachhochschulen wird die Einrichtung von Professuren mit einem Schwerpunkt in der Forschung (mit einer Lehrverpflichtung von 9 Semesterwochenstunden) empfohlen. Ausgewählte wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Promotionsphase sollten zudem eigene Lehrveranstaltungen für Bachelor-Studierende übernehmen können. 6. Die Wahl des Hochschultyps bei Studienbeginn darf die Möglichkeiten zu einer Promotion nicht behindern. Universitäten müssen qualifizierten Fachhochschulabsolventinnen und -absolventen verlässliche Perspektiven zur Aufnahme einer Promotion einräumen und die Fachhochschulen selbst angemessen an der Betreuung der Promovierenden beteiligen. Durch Kooperationsplattformen sollten Fachgebiete, die es nur an Fachhochschulen gibt, besser mit geeigneten universitären Bezugsfächern vernetzt werden. Kooperativ betreute Promotionen müssen sich stärker auch an den thematischen Bedürfnissen von Fachhochschulen orientieren können. (HoF/Text übernommen). |
Erfasst von | Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Update | 2010/4 |