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Autor/inKatzenbogner, Hans
TitelBundesjugendspiele abschaffen?
Mit einem Tweet und einer Petition entfachte eine alleinerziehende Mutter in diesem Sommer eine Debatte um die Bundesjugendspiele.
QuelleIn: Leichtathletiktraining, 26 (2015) 9, S. 62-65Verfügbarkeit 
Zusatzinformationhttp://mama-arbeitet.de/standpunkt/bundesjugendspiele-abschaffen-petition-gestartet
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN0939-8392
SchlagwörterLeichtathletik; Schulsport; Sportpädagogik; Reform; Bundesjugendspiele
AbstractEine Mutter aus Konstanz findet, dass die Bundesjugendspiele nicht mehr zeitgemäß sind. Ihre Petition haben mittlerweile etwa 21.000 Menschen unterzeichnet (Stand August 2015). Die Autorin des Blogs http://mama-arbeitet.de möchte eine Reform der Spiele und eine eventuelle Freiwilligkeit der Teilnahme. Sie ist der Meinung, dass Sport unabhängig von Talent und Können Spaß machen und für ein gutes Körpergefühl sowie Selbstbewusstsein sorgen sollte und die Bundesjugendspiele in ihrer jetzigen Form dieses Ziel konterkarieren. Der jährliche Schulwettkampf "demotiviere Schüler und setze sie unter sozialen Druck", so die Initiatorin. Die Konstanzer Mutter will die Form der Bundesjugendspiele (BJS) abschaffen, mit der ihr Sohn konfrontiert wurde, da sie diese als ungerecht und demütigend empfindet. Kinder können drei Disziplinen aus den Blöcken Sprint (50 Meter), Lauf (800 Meter), Wurf (Schlagball 80 Gramm) oder Sprung (Hoch- bzw. Weitsprung) wählen. In den meisten Fällen erfolgt jedoch eine Beschränkung auf 50 Meter, Weitsprung und Ballwurf, ohne die Schüler zu befragen. Diese Disziplinenauswahl ist ungerecht, weil sie die Schnellkräftigen bevorzugt. Verf. zufolge sollte es zunächst gelingen, den 2001 neu eingeführten Vielseitigkeitswettbewerb flächendeckend umzusetzen. Die neue Disziplinenauswahl kann den schulischen Unterricht und die BJS positiv beeinflussen. Es ist schließlich zu hinterfragen, ob die BJS wirklich die moderne Sportpraxis präsentieren: Müssen die Grundsportarten alleiniger Inhalt der BJS sein? Verf. zufolge wäre außerdem eine freiwillige Teilnahme an den BJS sinnvoll. Es gibt unterschiedliche Motive, Sport zu treiben, und die leistungs- und wettkampforientierte Sportpraxis ist nicht für jeden Schüler pädagogisch sinnvoll. Leichtathletik ist nicht nur in Anlehnung an olympische Disziplinen zweckmäßig, sondern das breite Spektrum des Laufens, Springens und Werfens sollte in die Überlegungen mit einbezogen werden. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen).
Erfasst vonBundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn
Update2016/2
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