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Es handelt sich zum Einen um Übersetzungen ins Deutsche, die dem FIS Bildung-Schlagwortbestand entnommen wurden. Zum Anderen wurden zusammengesetzte englische Schlagworte in Terme zerlegt, die in der Regel nur einen inhaltlichen Aspekt repräsentieren. Ergänzend wurden Synonyme und vereinzelt zusätzliche Pluralformen hinzugefügt. Diese Anreicherung geht auf die Nutzung intellektueller Vorarbeiten zurück.
Frühe personalistische Ansätze der Führung gingen davon aus, dass sich im Führungsverhalten tatsächlich nur die festen Eigenschaften der Trainerpersönlichkeit widerspiegeln. Man sprach auch von der "Great-Man-Theory", der eine hat es eben und ist zum Führer geboren, der andere hat es nicht und kann es auch nicht erwerben. Letztlich scheitern die Eigenschaftstheorien daran, dass sie Führungserfolg immer nur post hoc erklären und nie vorhersagen können. Hat es jemand zur Führungspersönlichkeit gebracht, dann muss er wohl die richtigen Eigenschaften gehabt haben. Andere sind jedoch mit anderen Eigenschaften auch nach oben gekommen, die Differenziertheit von Führungserfolgen lässt sich mit solchen groben Kategorien nur ungenügend abbilden. Erweitert man den Eigenschaftsansatz folglich um die Dimension erlernbaren Verhaltens, dann ist als zweite Komponente der Verhaltensstil zu nennen, durch den sich ein Trainer auszeichnet. Ein Stil umfasst dabei die Summe ausgeprägter Verhaltensweisen eines Menschen in Bezug auf ein bestimmtes Handlungsfeld und bezieht sich im Gegensatz zum Charakter nicht auf sein ganzes Leben und seine ganze Person, sondern bspw. konkret auf die Führungstätigkeit in der Trainerrolle. Stil und Charakter bilden zusammen in der Wahrnehmung durch Außenstehende die Kategorie für einen bestimmten Trainertypus. Die gebräuchlichste Unterscheidung bezogen auf Führungsstile geht auf Kurt Lewin (1890-1947) zurück. Er unterschied drei Stile: autoritär, demokratisch und Laissez-faire. Die Erkenntnis, dass Trainer und Führungskräfte durchaus direktives und partizipatives Führungsverhalten in sich vereinen können, führte zur Ablegung des eindimensionalen Führungsmodells und zur Konstruktion von Führung als zweidimensionalen Prozess. Noch komplexer sind die sog. Kontigenztheorien (Modell nach Fiedler) und das Modell der situativen Führung nach Hersey und Blanchard. So überzeugend die situativen Modelle der Führung aus heuristischer Sicht wirken, weil sich im Einzelfall sehr gut Beispiele aus dem Alltag finden lassen, so sehr hat sich ihre empirische Überprüfung als ernüchternd erwiesen. Menschliches Führungsverhalten ist weit komplexer, als dass man die unbestritten empirisch nachweisbaren verschiedenen Dimensionen der Führung alleine durch den Reifegrad der Sportler oder die situative Günstigkeit beschreiben könnte. Als sensibilisierende Konzepte, um das eigene Trainerverhalten immer wieder neu auf den Prüfstand zu stellen, sind diese Ideen dennoch dienlich. Ein Großteil der Wirkmächtigkeit einer funktionierenden Coachingbeziehung beruht darauf, dass der Trainer sein Coaching als unmittelbar selbstwirksam erfährt. Er ist gerade deshalb erfolgreich, weil er diese Sicherheit und Zuversicht glaubhaft ausstrahlt, anstatt sein eigenes Verhalten "zu Tode zu analysieren". Das führt dazu, dass der Athlet wiederum an das glaubt, was der Trainer in ihn hineinprojiziert und ihm prophezeit. Erfolgreiches Coaching beruht immer auch auf magischem Denken, und obwohl es paradox und naiv klingt, dass sich jeder Trainer für den besten halten mag, ist dieser gesteigerte Narzissmus doch auch ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Psychologie guter Führung. Den Mechanismus dahinter bezeichnet man in der Fachsprache als die Funktionsweise der charismatischen Führung. Wenn allerdings charismatische Führung nicht durch fachliche und soziale Kompetenz untermauert ist, sind ihre Erfolge nur von kurzer Dauer. Führung ist demnach auch eine Frage des Fingerspitzengefühls: Einem guten Coach sollte es gelingen, die Anteile seiner eigenen Persönlichkeit positiv in seinen Führungsstil zu integrieren, dabei aber so handlungsflexibel und wandelbar zu bleiben, dass er situations- und personenangepasst auch von seinem Schema abweichen kann. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen).
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Keil, Jan-Gerrit: Der Trainer - Freund und Diktator. Teil 1. 2015.
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