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Autor/in | Sonnleitner, Philipp |
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Titel | The Potential of Complex Problem Solving Scenarios to Assess Students' Cognitive Abilities: Development, Validation, and Fairness of the Genetics Lab. |
Quelle | Berlin: Freie Universität Berlin (2015), 176 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2); PDF als Volltext (3) Berlin, Freie Universität Berlin, Diss., 2015. |
Sprache | englisch |
Dokumenttyp | online; Monographie |
URN | urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100052-1 |
Schlagwörter | Kognitive Leistung; Problemlösen; Diagnostik; Schüler; Dissertation |
Abstract | Die Erfassung des kognitiven Potenzials von Schülern ist im Bildungssystem von zentraler Bedeutung und wird in der Regel mit standardisierten, Papier- Bleistift basierten Intelligenztests durchgeführt. Trotz ihres unbestrittenen Erfolgs hinsichtlich der Erfüllung dieser Anforderung, wurden diese Tests immer wieder deutlich kritisiert. Neben dem Fehlen einer offensichtlichen Augenscheinvalidität für ihre prädiktiven Eigenschaften, wurde auch das statische Format der verwendeten Problemtypen kritisiert, das es nur bedingt erlaubt, sämtliche, beim Lösen von Problemen in realen Kontexten aber zentrale, kognitive Fähigkeiten zu erfassen. Die vorliegende Dissertation hatte zum Ziel, zu der Frage beizutragen, inwieweit komplexe Problemlöseszenarien nun zur Erfassung von kognitiven Fähigkeiten bei Schülern eingesetzt werden können und welches Potenzial diese hinsichtlich der Anwendung im Schulsystem haben. Konkret wurde das Genetics Lab (GL) entwickelt, ein computerbasiertes Szenario, das es erlaubt, komplexe Problemlösefähigkeit (KPL) zu erfassen. Die Ergebnisse zeigen, dass das GL im Allgemeinen eine hohe Akzeptanz und insofern auch Augenscheinvalidität unter Schülern der 9. Schulstufe genoss und dass die Testkennwerte des GL, hohe Reliabilität und zufriedenstellende psychometrische Eigenschaften aufwiesen. Unabhängig von der Modellierung von KPL als hierarchisches oder als ein aus einzelnen Facetten bestehendes Konstrukt, ist es stark mit klassischen Maßen kognitiver Fähigkeiten wie Tests zum schlussfolgernden Denken (Reasoning) sowie verschiedenen Indikatoren schulischen Erfolgs assoziiert. Unter Kontrolle des Einflusses von Reasoning zeigte sich allerdings, dass die beeindruckende externe Validität der Testkennwerte des GL zu einem Großteil auf deren gemeinsame Varianz mit Reasoning zurückgeht. Dies deutet auf eine im Vergleich zu traditionellen Intelligenzskalen eher vernachlässigbare inkrementelle Validität des Konstrukts KPL hin. Weitere Analysen zeigten, dass das GL, unabhängig vom Migrationshintergrund der Schüler, ein faires Maß von KPL ist. Interessanterweise zeigten sich die Skalen des GL weniger durch den Schulhintergrund beeinflusst als herkömmliche Reasoning-Skalen. Zusammengefasst deuten die Befunde auf ein eventuelles Potenzial von computerbasierten, komplexen Problemlöseszenarien hin, anderweitig schwer erfassbares kognitives Potenzial bei Schülern mit Migrationshintergrund messbar zu machen. In Summe eröffnet die Dissertation einen differenzierten Blick auf das Potenzial von komplexen Problemlöseszenarien für die Erfassung kognitiver Fähigkeiten im schulischen Kontext. Obwohl die Stärken dieser Szenarien wohl eher nicht in der Messung von etwas "Neuem" liegen, bieten sie einen neuartigen und innovativen Ansatz, um individuelle Problemlöseprozesse bei Schülern zu messen. Die State of the Art Entwicklung des GL beinhaltet zahlreiche Implikationen für moderne psychologische Diagnostik, welche am Ende der Dissertation diskutiert werden. (Orig.). |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2018/3 |