Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Jahn, Sabine |
---|---|
Titel | Reflexionen über Erziehung in populärwissenschaftlichen Ratgebern: eine Analyse der elterlichen Implementierung von pädagogischen Argumentationen in den Erziehungsalltag. |
Quelle | Weingarten: Pädagogische Hochschule Weingarten (2013), 253 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2) Dissertation, Pädagogische Hochschule Weingarten, 2012. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie |
URN | urn:nbn:de:bsz:747-opus-836 |
Schlagwörter | Erziehung; Umfrage; Verhalten; Familie; Eltern; Reflexion (Phil); Dissertation; Analyse; Implementierung; Ratgeber; Erzieher; Bern |
Abstract | Nach Darstellungen in den Medien wird die Kindererziehung zu einem immer komplexeren Problem. Die Eltern wollen das 'Beste' für ihren Nachwuchs; sie sind aber auf sich alleine gestellt, die gesellschaftlichen Projektionen in ihren Kindern zu verwirklichen. Auf der Suche nach Orientierung möchten sie Antworten auf ihre Fragen, was eine zeitgemäße Erziehung erreichen soll und wie sie im Alltag umgesetzt werden kann; daher greifen sie zu Büchern, die ihnen die Lösung ihrer Probleme versprechen. Autoren und Autorinnen geben in Erziehungsbüchern Ratschläge, welche pädagogische Methode sie für geeignet halten, schildern Erziehung aus der Perspektive ihrer Erfahrungen und verweisen stets auf den Erfolg ihrer Erziehungsmittel. Bisher ist wenig über die praktische Wirksamkeit von Erziehungsrat bekannt und es ist nicht belegt, ob Ratgeber tatsächlich Auswirkungen auf das Erziehungshandeln haben. Die Beweggründe, einen Ratgeber zu lesen, sind noch wenig erforscht; wissenschaftliche Analysen von Erziehungsbüchern beschäftigten sich bislang eher mit pädagogischen Inhalten und ihren Vermittlungsweisen. In den letzten 35 Jahren untersuchten Wissenschaftler populäre Erziehungsratgeber in verschiedenen Ansätzen und kamen zu folgenden Ergebnissen: Erziehungsratgeber tragen durch ihre Idealisierungen von Erziehung, elterlichem Handeln und kindlichem Verhalten zu noch mehr Zweifel und Verunsicherung bei; die Wirksamkeit der vorgestellten pädagogischen Strategien wird zumeist nur durch inszenierte Fallbeispiele belegt. Um wissenschaftlich zu erforschen, welchen Einfluss schriftliche Erziehungspublikationen haben, wurde eine Befragung der Eltern mit Kindern im Kindergartenalter durchgeführt und erhoben, wie sie mit Erziehungsratgebern umgehen. Der Fokus der Befragung liegt darauf, welche Medien die Eltern nutzen, insbesondere welche schriftlichen Erziehungsratgeber sie lesen, welche Tipps sie aus diesen Büchern anwenden und wie sie mit dem Erfolg zufrieden sind. Zudem werden vier Elternbücher, "Kinder brauchen Grenzen" (Rogge, 1993/2007), "Das Geheimnis glücklicher Kinder" (Biddulph, 1998), "Lob der Disziplin" (Bueb, 2006/2008) und "Kinderjahre" (Largo, 1999/2009) analysiert, insbesondere wird die pädagogische Argumentation der Autoren mit dem sechsstufigen Prämissenmodell von PASCHEN/WIGGER (1992) untersucht. Mit dem Analyseraster können Lücken in der Argumentation des einzelnen Autors nachgewiesen und geprüft werden, z.B. mit welchen sprachlichen Stilmitteln Autoren oft ihre unvollständigen Argumentationen durch moralische Einlassungen substituieren. Ziel der Arbeit ist, durch die Elternbefragung zu neuen Erkenntnissen zu kommen, ob und wie Eltern populärwissenschaftliche Erziehungsratgeber verwenden. Dabei werden persönliche Daten der Eltern und Kinder (z.B. Kinderzahl, Alter des/r Kind/er, Schulbildung der Eltern) mit Angaben zu Medien- und Erziehungsverhalten in Bezug gesetzt, um durch diese Vergleiche die Einflussfaktoren auf Erziehung herauszuarbeiten; dadurch lassen sich die Käuferklientel und deren Erziehungsverhalten definieren und von der Gesamtstichprobe abgrenzen. Aus den Angaben zur Ratgebernutzung der Eltern können Rückschlüsse gezogen werden inwieweit die populärwissenschaftliche Ratgeberliteratur zur Weiterbildung in Erziehungsfragen genutzt wird. In der abschließenden Analyse der Ratgeber wird untersucht, welche Defizite die Autoren erkennen und welches Eltern- und Kinderbild sie ihrer Pädagogik zu Grunde legen, ob diese Bilder die Erziehungswirklichkeit der Eltern darstellen und wie die Autoren diese Projektionen bearbeiten. (Orig.). Nowadays media describe the upbringing of children as an increasing complex problem. Parents want the 'best' for the new generation, but they are on their own to fulfill the social projections in their kids. Up to now we have only an insufficient knowledge about the practical effects of advice in educational matters and there is no reference given for an actual effect of self-help books on educational actions. Target of this paper is to get scientific findings by asking parents whether and how they use popular-science practical guides and journals. Therefore parents with children at an age of 3 - 6 years were questioned about their educational behavior and their use of media, esp. use of written publications on parental education. The results of the survey are compared with the analysis of four German popular guides to education; it is worked out which advices were offered in the books and which of them, if at all, are taken up by the parents. (Orig.). |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2017/2 |