Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Fenner, Barbara |
---|---|
Titel | Emotionen, Geschichtsbewusstsein und die Themenzentrierte Interaktion (TZI) am Beispiel des Unterrichtsprojekts zum Außenlagerkomplex Kaufering/Landsberg "Wir machen ein KZ sichtbar". |
Quelle | Augsburg: Universität Augsburg (2013), 299 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2) Augsburg, Universität Augsburg, Diss., 2012. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Monographie |
URN | urn:nbn:de:bvb:384-opus4-23942 |
Schlagwörter | Emotion; Beispiel; Projektmethode; Geschichtsbewusstsein; Konzentrationslager; Dissertation; Themenzentrierte Interaktion |
Abstract | Intention der Autorin ist es, den kognitiv bestimmten und überwiegend lehrerzentrierten gymnasialen Geschichtsunterricht durch das Konzept der TZI zu bereichern und zu ergänzen. Theoretisch und praktisch wird veranschaulicht, wie Geschichtsunterricht Freude machen kann und wachsendes Geschichtsbewusstsein vermittelt, nämlich vorrangig durch planmäßiges Arbeiten mit Emotionen, die im Lernprozess entstehen. Ziel ist die ganzheitliche Bildung mit humanistisch geprägten Werten. Die Projektarbeit wird lebendig nachvollziehbar, sie resultiert aus langjähriger Erfahrung einer Geschichtslehrerin im Gymnasium mit der TZI. In dem Unterrichtsprojekt spricht die Autorin die spezifischen Probleme der schwierigen Zeitgeschichte Landsbergs mit ihren Auswirkungen an: Die Hitlerhaft, das Kriegsverbrechergefängnis, den Friedhof mit seinem bedrückenden Nebeneinander von 145 NS- und Kriegsverbrechergräbern und einzelnen ihrer Opfer; das Grauen des größten Außenlagerkomplexes des KZ Dachau mit über zehntausend Ermordeten in den letzten 10 Kriegsmonaten; die Todesmärsche und nach der Befreiung das zunächst größte rein jüdische Displaced Persons-Lager. Das alles wird sowohl aus einschlägigen wissenschaftlichen Studien, kombiniert mit Wissen aus eigenen, unveröffentlichten Quellen, ausgewertet und mit didaktischen Fragen verknüpft. Defizite der Gedenkstättendidaktik leiten zur Umsetzung und damit zum Unterrichtsprojekt über. U.a. wird aufgezeigt, wo Jugendliche bei Gedenkstättenbesuchen mit den entstehenden Emotionen wiederholt allein gelassen werden, statt sie in Kleingruppen zu verarbeiten. Anschauliche Praxisberichte verdeutlichen die TZI-gemäße Arbeit, die hochmotivierten Schülern ermöglicht, sich über kreative Fragen von sich aus zu einem eineinhalb-jährigen freiwilligen Projektunterricht zu entschließen. Die störenden Emotionen, die dabei entstehen, Konflikte und das Fehlverhalten von Jugendlichen, werden TZI-gemäß bearbeitet und zielen auf die entsprechende Werteerziehung. Informationsbeschaffung, Grabungsarbeiten vor Ort, Überwindung von Widerständen und das Entfalten von brach liegenden Schüler-Fähigkeiten verweisen auf verschiedenartige Lernprozesse. Sie ermöglichen die Ausstellung "Wir machen ein KZ sichtbar", die großen Widerhall in der Öffentlichkeit fand. (Orig.) |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2016/2 |