Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Geest-Rack, Silke |
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Titel | Ernährungsbildung an Berliner Grundschulen. Studie zur Qualität des Unterrichts und zur Professionalisierung des pädagogischen Personals; Analyse und Strategien. |
Quelle | Berlin: Technische Universität Berlin (2013), 363, A54 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2) Berlin, Technische Universität Berlin, Diss., 2013. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie |
URN | urn:nbn:de:kobv:83-opus4-42521 |
Schlagwörter | Grundschule; Unterrichtsqualität; Ernährung; Professionalisierung; Pädagoge; Dissertation; Analyse; Strategie; Berlin |
Abstract | Diese Dissertation befasst sich mit Einflussfaktoren auf den Ernährungsunterricht an Berliner Grundschulen und untersucht Quantität sowie Qualität des Ernährungsunterrichts in den Fächern Sachunterricht und Naturwissenschaften der Klassenstufen eins bis sechs. Mit einem umfassenden Fragebogen wurden 122 Lehrer an Berliner Grundschulen schriftlich zu ihrer Aus- und Fortbildung, zur schulinternen Zusammenarbeit, zu Inhalten ihres Ernährungsunterrichts, zum Einsatz von Unterrichtsmaterialien und zu ihrer Einstellung zur Ernährungsbildung befragt; ihre Antworten wurden mit deskriptiven und induktiven statistischen Methoden ausgewertet. Die Ernährungslage von Kindern und Jugendlichen, besonders der Anstieg von Übergewicht, wird allgemein als problematisch angesehen. Zugleich wird den privaten Haushalten ein Verlust an haushaltsbezogenen Kompetenzen attestiert. Daraus resultieren Forderungen an die Schule, dieser Entwicklung durch Ernährungserziehung entgegenzuwirken und auf das Ernährungsverhalten der Schüler Einfluss zu nehmen. Die in dieser Dissertation vorgenommene Analyse zeigt jedoch, dass die Ernährungs- und Gesundheitslage von Kindern und Jugendlichen weder unzureichend ist, noch dass die privaten Haushalte diesbezüglich einen Kompetenzverlust aufweisen, und hinterfragt die Einwirkung des Lehrpersonals auf private Lebensstile, denn ein Großteil der Lehrer sieht Ernährungserziehung als schulische Aufgabe an und ist zur Einflussnahme bereit. Die Festlegung von Bildungsstandards, Kompetenz- und Output-Orientierung als Grundlage der Curricula in Deutschland führte zu einer Rahmenlehrplangestaltung, die Themen der Ernährung nur fragmentarisch und oft fakultativ vorgibt. Aus diesem Grund und wegen fehlender schulinterner Curricula zeichnet sich der Ernährungsunterricht durch Wiederholungen gleicher Themen in verschiedenen Klassenstufen aus, während andere Inhalte völlig fehlen. Ein systematischer Ernährungsunterricht von Klassenstufe eins bis sechs konnte in dieser Untersuchung nicht nachgewiesen werden, offenkundig wurde vor allem ein Mangel an praktischem Ernährungsunterricht. Zwischen Fachlehrern und Nicht-Fachlehrern zeigten sich nur geringfügige Unterschiede bezüglich Einstellung und Durchführung von Ernährungsunterricht, auch ein Schwerpunkt Ernährungsbildung im Schulprofil von Grundschulen führte zu keiner quantitativen oder qualitativen Steigerung des Ernährungsunterrichts. Obwohl nur wenige Fachlehrer für Ernährung an Grundschulen unterrichten, wird das Thema Ernährung von fast allen Lehrern als wichtig eingestuft. Die Mehrheit der Lehrer zeigte die Bereitschaft, mehr Zeit für den Ernährungsunterricht zu investieren. Fortbildungen, außerschulische Angebote und Unterrichtsmaterialien beruhen derzeitig weniger auf fachwissenschaftlich gesicherten Kenntnissen, sondern sind oft gekennzeichnet durch Leitlinien, die den Ernährungsunterricht im Sinne von ökologischer und nachhaltiger Ernährungsweise prägen wollen. (Orig.). This dissertation researches the factors that influence the nutritional education at Berlin´s elementary schools and assesses the quantity and quality of nutritional education within the subjects "general studies" and "natural sciences" from classes 1 to 6. Using a comprehensive questionnaire, 122 teachers of Berlin´s elementary schools were asked in written form about their qualification and professional development, the collaboration within their school, the contents of their nutritional education lessons, the usage of teaching materials and their attitude towards nutritional education. Their answers were analyzed using descriptive and inductive statistical methods. The diet situation of children and adolescents, especially the increased occurrence of overweight, is generally deemed problematic. Furthermore, the private households are attested a loss of knowledge relevant to homemaking. This results in demands on the schools to counteract this development by means of nutritional education and influence on the diet behaviour of the pupils. However, the analysis conducted in this dissertation shows that neither the health and nutritional situation of children and adolescents is insufficient nor the private households have lost competence. The teachers impact on personal lifestyles is brought into question, as a majority of teachers deems nutritional education to be a responsibility of the school and is willing to exert influence. The determination of educational standards as well as a focus on competence and output orientation as the basis of the curricula in Germany lead to a design of framework curricula that includes topics of nutritional education only fragmentary and optionally. Because of this and because of missing school-internally curricula, the nutritional education is characterized by repetitions of the same topics throughout different classes while other topics are missing completely. A systematic nutritional education from classes 1 to 6 could not be found in this environment, while a lack of practical education became obvious. Between specialist subject teachers and the others, there were only small differences in attitude towards and implementation of nutritional education. Even if elementary schools emphasized nutrition knowledge, it did not increase the quality or quantity of the nutritional education, either. Although nearly all teachers think that nutrition knowledge is important, only few specialized teachers for nutritional education are teaching in elementary schools. The majority of teachers showed willingness to pour more time into nutritional education lessons. Professional development, extra-school offers and teaching materials are not based on scientific information, but are often characterized by guidelines that try to shape the nutritional education in a tenor of an ecological and sustainable diet. (Orig.). |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2015/3 |