Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Hartmann, Michael |
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Titel | Funktionale oder vertikale Differenzierung. Die Folgen der Exzellenzinitiative. |
Quelle | In: Recht der Jugend und des Bildungswesens, 59 (2011) 3, S. 284-296Infoseite zur Zeitschrift |
Beigaben | Tabellen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0034-1312 |
Schlagwörter | Bildungsauftrag; Leistungsfähigkeit; Förderung; Differenzierung; Elite; Finanzierung; Wettbewerb; Hochschulbildung; Universität; Hochschulpolitik; Hochschule; Auslese; Entwicklung; Qualitätssicherung; Deutschland |
Abstract | In seinem Leitartikel beschäftigt sich der [Autor] mit der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern, die im Jahr 2012 in die dritte und letzte Runde geht (2,7 Mrd. Euro für fünf Jahre bis 2017). Hat die Exzellenzinitiative tatsächlich - wie Bundesbildungsministerin Schavan wiederkehrend betont "Wissenschaftsgeschichte geschrieben"? Wurde das mit der Exzellenzinitiative verfolgte Ziel, die traditionell hohe Qualität der Universitäten in der Breite zu sichern und gleichzeitig Exzellenz an der Spitze zu schaffen, tatsächlich erreicht? [Der Autor] ist an dieser Stelle mehr als skeptisch. Denn die Exzellenzinitiative habe - in erster Linie eine unübersehbare vertikale Ausdifferenzierung der deutschen Hochschullandschaft - bewirkt. Und dies habe Folgen! Zunächst symbolisch: Erfolgreiche Universitäten rückten in der Reputationshierarchie nach oben mit allen Konsequenzen für die Rekrutierung von Studenten und Fördergeldern etc. Ursache hierfür sei insbesondere die Konzentration der Mittelvergabe auf einige wenige Universitäten. Diese falle im Rahmen der Exzellenzinitiative doppelt so stark aus wie in der DFG-Förderung zuvor. Das Ergebnis sei eine Hierarchisierung der Hochschullandschaft, die sich in Zukunft angesichts einer stetig schlechter werdenden Grundfinanzierung weiter verstärken werde. Die Konzentration auf die Spitzenforschung gehe außerdem und entgegen allen gegenteiligen Beteuerungen auf Kosten der Lehre, denn um Spitzenforscher zu gewinnen, müssten die Universitäten beim Lehrdeputat Konzessionen machen. Diese Folgen könnten womöglich noch verschmerzt werden, wenn die Exzellenzinitiative insgesamt zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit der deutschen Wissenschaft führen könnte. Aber auch hier meldet [der Autor] erhebliche Zweifel an; wahrscheinlich ist seiner Ansicht nach eine Entwicklung wie in den USA. Dort sei die Mehrzahl der Universitäten von so schlechter Qualität, dass mittlerweile jeder zweite der an den Leuchttürmen der Wissenschaft tätigen Wissenschaftler aus dem Ausland komme. Den deutschen Eliteuniversitäten dürfte dieser Weg freilich weitgehend verschlossen sein mit unabsehbaren Folgen für die Forschung. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2012/1 |