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Autor/inHennighausen, Lars
TitelSoziale Unterstützung und Erziehungsverhalten bei Eltern neurodermitiskranker Kinder.
QuelleGießen: Universitätsbibliothek (2011), 123 S.
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Gießen, Justus-Liebig-Universität, Diss., 2011.
ReiheEdition scientifique
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monografie
URNurn:nbn:de:hebis:26-opus-80438
SchlagwörterErziehung; Eltern; Kind; Überbehütung; Ekzem; Neurodermitis; Dissertation; Schulung; Psychosoziale Arbeit; Patient
AbstractBei der Neurodermitis handelt es sich um eine chronisch-rezidivierende Hauterkrankung die weltweit auftritt und bei der bis zu 14 % (Rajka, 1986) der Weltbevölkerung betroffen sind. Neben einer genetischen Prädisposition sind nach Bosse (1990) psychische Faktoren bei der Auslösung von Rezidiven entscheidend. So konnten bereits mehrere Forscher, unter anderem Kupfer et al. (1999) durch gezielte Untersuchungen die Einflüsse von internen und externen Stressoren auf immunologische Parameter nachweisen. Nach Gieler et al. (1993) führt die chronische Form er Neurodermitis zu erheblichen Folgebelastungen, wie unter anderem zu mangelnder sozialer Unterstützung für die Familie, chronische Überlastung (meist der Mütter) und Beeinflussung der Eltern-Kind-Beziehung. Die vorliegende Arbeit möchte einen Beitrag dazu leisten, inwieweit sich das erinnerte elterliche Erziehungsverhalten auf die in Anspruch genommene soziale Unterstützung auswirkt und welchen Einfluss diese auf den elterlichen Umgang mit der Erkrankung der Kinder hat. Einen weiteren Beitrag dieser Arbeit besteht darin, ob es einen Zusammenhang des erinnerten elterlichen Erziehungsverhaltens auf den Schweregrad der betroffenen Kinder und Jugendlichen hat und wie sich dieser auf den Umgang mit der Erkrankung bei den Eltern auswirkt. An der vorliegenden Untersuchung nahmen 95 Eltern deren Kinder zwischen 0-7 Jahre alt waren; 15 Eltern deren Kinder zwischen 8-12 Jahre alt waren und 12 Eltern deren Kinder 13-18 Jahre alt waren teil. Die Eltern der Kinder 0-7 Jahre nahmen an einer sechswöchigen ambulanten Neurodermitisschulung teil. Bei der Altersgruppe der Kinder 8-12 Jahre nahmen Eltern und Kinder an einer separaten alteradäquaten Schulungsmaßnahme teil. Bei der Altersgruppe 13-18 Jahre nahmen lediglich die Jugendlichen an einer Schulungsmaßnahme teil. Zu den erfassten Parametern gehörten das erinnerte elterliche Erziehungsverhalten, der elterliche Umgang mit der Erkrankung der Kinder und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität der Eltern, die empfundene soziale Unterstützung der Eltern und der Schweregrad der Erkrankung. Entsprechend den Ergebnissen konnten keine Zusammenhänge zwischen dem erinnerten elterlichen Erziehungsverhalten und des elterlichen Umgangs mit der Erkrankung der Kinder festgestellt werden. Es konnten ebenfalls keine Zusammenhänge zwischen dem erinnerten elterlichen Erziehungsverhalten und dem Schweregrad der Neurodermitis der Kinder festgestellt werden. Ein wesentliches Ergebnis dieser Untersuchung besteht darin, dass ein erlebter erinnerter Mangel an Wärme und überprotektives Verhalten in der eigenen Erziehung mit einer reduzierten Inanspruchnahme von sozialer Unterstützung und mit einem Anstieg der empfundenen sozialen Belastung verbunden ist. Ein weiteres interessantes Ergebnis dieser Untersuchung besteht darin, dass Eltern deren Kinder stärker von der Neurodermitis betroffen sind über eine größere in Anspruch genommene soziale Unterstützung und über eine gleichzeitige Abnahme der sozialen Belastung berichten, im Vergleich zu Eltern deren Kinder weniger stark betroffen sind. Diese Ergebnisse liefern einen wesentlichen Beitrag für die Praxis im Umgang mit Neurodermitispatienten und deren Familien. Neben einer medizinischen Behandlung erscheint der Einbezug von psychosozialen Aspekten im Hinblick auf die psychische Belastung in den Familien und bei den Betroffenen entscheidend zu sein, da die psychische Belastung entsprechen zahlreichen Untersuchungen zu einer Hautverschlechterung beitragen kann. Eine familienmedizinische Behandlung der Neurodermitis scheint demnach für die Praxis unerlässlich. Da aufgrund der Einsparungen im Gesundheitswesen der Druck für die Behandler hinsichtlich Budget und Zeit immer enger wird sind möglicherweise zusätzliche Beratungsangebote und Austauschmöglichkeiten, wie Neurodermitisschulungen und Selbsthilfegruppen erforderlich. Bei diesen Angeboten ist es wichtig neben einer medizinischen Wissensvermittlung den täglichen Umgang mit der Neurodermitis bei den Betroffenen und deren Familien durch Bearbeitung von Stress- und Problembewältigung, Förderung der Körperwahrnehmung, Erlernen von Selbstkontrolltechniken, Förderung der Autonomie und Eigenverantwortung und eine Förderung der Compliance zu thematisieren. Eine Integration dieser Aspekte in die Behandlung bei Neurodermitispatienten könnte somit neben Kostenersparnissen für das Gesundheitssystem zu einer entscheidenden psychischen Entlastung bei den Betroffenen und deren Familien führen. Weitere Wirksamkeitsstudien der genannten Schulungsprogramme sind sicherlich unerlässlich. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2015/2
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