Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Fend, Helmut |
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Titel | Die sozialen und individuellen Funktionen von Bildungssystemen. Enkulturation, Qualifikation, Allokation und Integration. Gefälligkeitsübersetzung: The social and individual functions of education systems. Enculturation, qualification, allocation and integration. |
Quelle | Aus: Hellekamps, Stephanie (Hrsg.): Schule. Paderborn: Schöningh (2011) S. 41-53 |
Reihe | Handbuch der Erziehungswissenschaft. 3 |
Beigaben | Abbildungen 2; Tabellen 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-8252-8438-1 |
Schlagwörter | Bildung; Erziehung; Bildungssoziologie; Gesellschaft; Enkulturation; Sozialisation; Lehre; Unterricht; Kulturelles System; Politische Bildung; Politisches System; Sozialstruktur; Allokation; Wirtschaft; Berufsbildung; Qualifikation; Berechtigungswesen; Generationenverhältnis |
Abstract | In der Soziologie des Bildungswesens wird davon ausgegangen, dass Institutionen gesellschaftliche Einrichtungen sind, die sich im Prozess der Soziogenese der Gesellschaft ausdifferenziert haben und zur Lösung grundlegender Probleme gesellschaftlichen Lebens dienen, etwa zur Herstellung lebensnotwendiger Güter (wirtschaftliche Institutionen), zur Regulierung der sexuellen Bedürfnisse und der biologischen Reproduktion (Ehe und Familie), zur Konfliktbewältigung (rechtliche und politische Institutionen) usw. Schulsysteme gehören in der Moderne zu gesellschaftlichen Problemlösungssystemen, die den Kernbereich der Sozialisation der nachfolgenden Generationen bilden. Jede Generation muss z. B. wieder Lesen und Schreiben lernen, wenn die Gesellschaft nicht in einen primitiveren Zustand zurückfallen will. Eine bestimmte Technologie kann nur erhalten werden, wenn wir auch in Zukunft Techniker und Ingenieure haben, die z. B. Fernsehapparate, Autos und Computer konstruieren und reparieren können. Der vorliegende Beitrag des Handbuchs fasst die gesellschaftstheoretische Konzeption von Bildungssystemen dann wie folgt zusammengefasst: Es wird von der gesellschaftlich-kulturellen Reproduktions- bzw. Innovationsaufgabe des Bildungswesens ausgegangen, die sich in modernen Gesellschaften mit stark ausdifferenzierten Subsystemen in jene gliedern, die auf die Kultur (Enkulturation) und Wirtschaft (Qualifikation), die Sozialstruktur (Allokation) und die politischen Systeme (Legitimation und Integration) bezogen sind. Den gesellschaftlichen Funktionsleistungen entsprechen jeweils individuelle Handlungs- und Entwicklungschancen. Der gesellschaftlich-kulturellen Reproduktion entspricht die individuelle Funktion der Herstellung von Handlungsfähigkeit, die sich in Qualifikationserwerb, Lebensplanung, sozialer Orientierung und Identitätsbildung entfaltet. (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2011/4 |