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Autor/inGloger-Tippelt, Gabriele
TitelEltern-Kind- und Geschwisterbeziehung.
Gefälligkeitsübersetzung: Parent-child relationship and sibling relationship.
QuelleAus: Ecarius, Jutta (Hrsg.): Handbuch Familie. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2007) S. 157-178
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BeigabenTabellen 1
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-531-90675-1; 978-3-8100-3984-2
DOI10.1007/978-3-531-90675-1_9
SchlagwörterMethode; Rational-Choice-Theorie; Bindung; Sozialisation; Jugend; Kindheit; Familienzyklus; Geschwister; Schulabschluss; Evolutionstheorie; Soziobiologie; Stress; Datenerfassung; Transformation; Erwerbstätigkeit; Erwachsenenalter; Alter; Soziale Differenzierung
AbstractVor dem Hintergrund der theoretischen Bestimmung und der Darstellung ausgewählter Methoden zur Erfassung der Familienbeziehungen wird die Bedeutung und zeitliche Veränderung von Familienbeziehungen für die Eltern-Kind-Beziehung und die Geschwisterbeziehung herausgearbeitet. Es wird die These vertreten, dass Familienbeziehungen die relevanten psychologischen Beschreibungsdimensionen für die Qualität des Familienlebens und das Erleben der einzelnen Familienmitglieder darstellen; formale Aspekte der Familienform (wie rechtliche Ehe, nicht eheliche Lebensgemeinschaft oder Stieffamilie) oder Größe der Familie sind dagegen von geringerer Bedeutung. Familienbeziehungen werden auf einer Ebene zwischen Individuum und Familie als Ganzheit angesiedelt. Auf der Ebene des individuellen Erlebens des Einzelnen stellen sie dauerhafte innere Repräsentationen von wiederholten Interaktionserfahrungen zwischen zwei oder mehr Mitgliedern der Familie dar, die Gefühle organisieren und zukünftige Erwartungen und Handlungen festlegen. Familienbeziehungen können auch von außen beobachtet und erschlossen werden. Sie sind durch gesellschaftliche Rollen vorbestimmt. Als psychologisch relevante Beschreibungsdimensionen von Eltern-Kind-Beziehungen müssen Schutz und Fürsorge, emotionale Nähe und Vertrauen auf der einen Seite und kognitive Anregung und Förderung auf der anderen Seite gleichermaßen einbezogen werden. Gesellschaftliche und soziale Kontextbedingungen wie Wertorientierungen (z. B. der Wert von Kindern) oder die Arbeitsteilung der Eltern haben Einfluss auf die Eltern-Kind-Beziehungen. Im Laufe des Familienzyklus finden, so die Verfasserin, typische Veränderungen sowohl der Eltern-Kind-Beziehung als auch der Geschwisterbeziehungen statt. Dies wird für charakteristische Altersgruppen ausgeführt. In der frühen Kindheit spielt in der Eltern-Kindbeziehung Befriedigung der Bedürfnisse der Kinder, ihre emotionale Sicherheit und Anregung die entscheidende Rolle. Die Geschwisterbeziehung ist in dieser Lebensphase häufig durch Dominanz des älteren Geschwisters und Gefühle der Rivalität und Konflikte gekennzeichnet, die auch länger anhalten können. Die unterschiedliche Entwicklung von Geschwistern trotz gleicher biologischer Eltern wird durch den Einfluss der nicht geteilten Umwelt erklärt. Im Jugendalter steht die Individuation der Jugendlichen an, die bei gleichzeitiger hoher Ausprägung von Autonomie und Verbundenheit mit den Eltern einen günstigen Verlauf nimmt. In dieser Zeit spielt die Transitionskompetenz der Eltern für eine angemessene Gestaltung der Eltern-Kind-Beziehung die zentrale Rolle. Ob die Beziehung unterstützend, auf Gleichberechtigung und offenes Gespräch ausgerichtet ist oder im Gegenteil durch Kontrolle, Belehrung oder emotionale Ablehnung gekennzeichnet ist, hat große Folgen für den Prozess der Individuation der Kinder. Mit längerer Lebenserwartung sind auch Beziehungen zwischen erwachsenen Kindern und ihren älteren Eltern neu ins Blickfeld geraten; kennzeichnend ist hier eine "Intimität auf Abstand". Von erwachsenen Kindern wird als Reifungsschritt in der Beziehung zu den schwächer werdenden Eltern eine "filiale Reife" gefordert. Während die Geschwisterbeziehung im Erwachsenenalter in der Regel an Intensität und Bedeutung nachlässt, gewinnt sie im hohen Alter wieder an Bedeutung. Das Wohlbefinden und die Sicherheit des Einzelnen steigen mit erlebter Nähe zu Geschwistern. Es wird argumentiert, dass bei der zunehmenden Vielfalt von Familienformen in Zukunft die Erhaltung und Förderung der Qualität von Familienbeziehungen durch pädagogische und beratend-therapeutische Maßnahmen ein vorrangiges Ziel sein soll. Dies kann durch Ansätze auf unterschiedlichen Ebenen erreicht werden. Voraussetzungen sind die Schaffung von familienfreundlichen Rahmenbedingungen im Wohnumfeld, in Kommunen und im Arbeitsleben. Nach wie vor ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für junge Familien, vor allem für die Mütter, in Deutschland ungenügend geregelt, es fehlen qualitativ gute außerfamiliale Betreuungsformen. Weitere Ansätze bieten Kommunikationstrainings für Paare vor Beginn der Elternschaft, Elterntrainings und niedrigschwellige Angebote zur Beratung bei den kindlichen Entwicklungsmeilensteinen. Zur Verbesserung der Eltern-Kind-Beziehung bei ausgewählten Risikogruppen (wie jugendlichen Müttern, depressiven Müttern) werden präventive Frühförderprogramme vorgeschlagen. (ICG2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2009/1
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