Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Witte, Johanna; Stuckrad, Thimo von |
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Titel | Kapazitätsplanung in gestuften Studienstrukturen. Vergleichende Analyse des Vorgehens in 16 Bundesländern. Gefälligkeitsübersetzung: Capacity planning in graduated study structures. Comparative analysis of the procedure in 16 Bundesländer. |
Quelle | Gütersloh (2007), 114 S.
PDF als Volltext |
Reihe | Arbeitspapier / Centrum für Hochschulentwicklung gGmbH -CHE-. 89 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Monografie; Graue Literatur |
ISSN | 1862-7188 |
ISBN | 978-3-939589-51-8 |
Schlagwörter | Studium; Studentenzahl; Studienordnung; Studienverlauf; Student; Deutschland |
Abstract | "Dieses Arbeitspapier untersucht, wie sich unter dem Vorzeichen der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge und des erwarteten Anstiegs der Studiennachfrage die Kapazitätsplanung in den 16 Ländern verändert, und fragt, welche Konsequenzen sich daraus für das deutsche Hochschulsystem insgesamt ergeben. Im Zentrum der Studie stehen die Abwägungsentscheidungen der Länder im schwierigen Spannungsfeld zwischen den Zielen der Bereitstellung ausreichender Kapazitäten für das Erststudium, des Angebots attraktiver Masterstudienplätze und einer möglichst hohen Betreuungsintensität von Erst- und Zweitstudium. Die Studie untersucht außerdem, inwieweit sich aus der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge ein Anpassungsdruck auf das überlieferte Kapazitätsrecht und die Verfahren der Kapazitätsplanung ergibt. Sie stellt dar, welche Lösungsansätze in den 16 Ländern gegenwärtig erwogen werden, und diskutiert, welche neuen Perspektiven für eine Anpassung oder Überwindung des Kapazitätsrechts sich daraus ergeben. Das Papier beruht auf einer Dokumentenanalyse und Interviews mit den für Kapazitätsplanung zuständigen Vertretern der Wissenschaftsministerien aller 16 Länder, die zwischen Juli 2006 und Januar 2007 geführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Länder die Priorität auf die Sicherung eines ausreichenden Angebots an Studienkapazitäten im Erststudium legen und gleichzeitig versuchen, die Qualität der Betreuung im Rahmen des Möglichen zu verbessern. Für Masterangebote bleiben nur begrenzte Ressourcen übrig. Gleichzeitig planen die meisten Länder den Einstieg in Bandbreitenmodelle von Curricularnormwerten oder setzen diese schon um, um den Hochschulen gewisse Spielräume bei der Studiengangsgestaltung einzuräumen. Gleichwohl bleiben die Reformen im Rahmen des tradierten Verständnisses des Kapazitätsrechts; ein Vereinbarungsmodell, welches eine neue Logik der Kapazitätsplanung etablieren würde, wird nur in wenigen Ländern ernsthaft erwogen. Aus steuerungspolitischer Perspektive kann man sich vielerorts vorstellen, dass eine Kombination von studierenden- oder absolventenbezogener Finanzierung mit Zielvereinbarungen die Kapazitätsverordnung ersetzen könnte. Letztlich scheint aber eine Neubewertung durch das Bundesverfassungsgericht als Voraussetzung für weiter reichende Reformen notwendig, auch wenn schon heute das Kapazitätsrecht flexibilisiert wird. Die Mittelknappheit ist allerdings eine limitierende Rahmenbedingung dieser Reformbemühungen: Spielräume für die Hochschulen zugunsten höherer Qualität der Studiengänge sind zwar sehr wünschenswert, treten allerdings in Zeiten des Studierendenhochs in einen besonders scharfen Zielkonflikt mit einem ausreichenden Studienangebot." (Autorenreferat). "This working paper investigates how the transition to a two-cycle degree structure and the expected increase of demand for higher education in Germany due to demo-graphic developments in conjunction with a shortening of secondary education change the procedures of capacity planning pursued in the different Länder. It asks which consequences these changes imply for the German higher education system as a whole. The study focuses on the difficult trade-off between the aim to provide sufficient capacity for undergraduate studies, the provision of attractive Master programmes, and good teacher-student rations in both undergraduate and graduate studies. The paper also investigates in how far the transition to a two-cycle degree structure increases pressure to adjust the inherited capacity law and the traditional procedures of capacity planning. It presents which solutions are considered in the 16 Länder and discusses perspectives for adjusting or overcoming the current capacity law. The paper is based on document analysis and a series of interviews with the representatives responsible for capacity planning in the ministries in charge of higher education of the 16 Länder conducted between July 2006 and January 2007. The results show that most Länder give priority to securing an adequate supply of study places for the first degree while at the same time trying to improve the quality of the student learning experience within the available scope. Only limited resources are left for Masters programmes. At the same time, most Länder are planning to introduce certain 'bandwidths' into the norms that have so far standardised teacher-student ratios across degree programmes in Germany ('Curriculanormwerte'). Some also implement these 'bandwidth models' already in order to give higher education institutions more leeway in curricular planning. At the same time, these reforms re-main within the framework of the inherited understanding of German capacity law; an 'agreement model' which would establish a new logic of capacity planning is only seriously being envisaged by few Länder. From a steering perspective, many can imagine that a combination of student- or graduate-based funding with agreements on student or graduate numbers could replace the current capacity law ('Kapazitätsverordnung'). So the capacity law is currently being made more flexible. However, to enable more far-reaching reforms, an updated fundamental judgement of the Constitutional Court seems necessary. Scarcety of funding is however a limiting condition of these reform efforts: More latitude for higher education institutions in favour of higher quality of degree programmes is highly desirable, however in times of high student demand it enters into a pointed goal conflict with the aim to offer sufficient supply of study places." (author's abstract). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2007/4 |