Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Hannig, Jutta |
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Titel | Frühförderung von Kindern ausländischer Herkunft mit so genannten Entwicklungsauffälligkeiten im Regelkindergarten. Bewertung des Angebotes durch Eltern, Erzieherinnen und Mitarbeiter/innen der Frühförderung. |
Quelle | (2006), ca. 2,3 MB
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2) Köln, Univ., Diss., 2006. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monografie |
URN | urn:nbn:de:hbz:38-21647 |
Schlagwörter | Entwicklungsstörung; Kindergarten; Frühförderung; Migration; Dissertation; Praxisforschung |
Abstract | Von der Frühförderstelle der Lebenshilfe Bonn e. V. wird Frühförderung im Regelkindergarten für so genannte entwicklungsauffällige Kinder angeboten. Nach eingehender Diagnostik erhalten die Kinder bei Bedarf ein einmal wöchentliches pädagogisches Förderangebot, um sie in ihrer Entwicklung (Sprache, Motorik etc.) zu unterstützen. Die Förderung findet je nach Ausgangslage entweder vor Ort im Kindergarten und/oder aber bei den Kindern zuhause statt. Die Vermittlung der Kinder an die Frühförderstelle erfolgt dabei meist über die Erzieherinnen, nach dem diese zuvor das Einverständnis der Eltern eingeholt haben. Im Rahmen eines wissenschaftlichen begleiteten Modellprojektes zeigte sich, dass auffallend viele Kinder aus Familien ausländischer Herkunft in dieses Förderangebot gelangten. Diese Tatsache war Ausgangspunkt, sich näher mit dem Themenkomplex Frühförderung und Migration zu befassen. Aus den statistischen Daten der Frühförderstelle der Lebenshilfe Bonn war zu entnehmen, dass der Anteil von Kindern ausländischer Herkunft im Frühförderbereich stieg. Eine breit angelegte Literaturrecherche zu der Thematik Frühförderung und Migration ergab, dass dieser Themenbereich bislang nur sehr unzureichend erforscht worden ist. Vor allem wurde deutlich, dass die unmittelbar am Frühförderprozess beteiligten Personengruppen, vor allem die Eltern der betroffenen Kinder, nur wenig in bisherigen Untersuchungen berücksichtigt wurden. Wiederholt wurde allerdings in der Fachliteratur zur Frühförderung betont, dass ein großer Forschungsbedarf besteht. In der praktischen Arbeit der Frühförderstelle hat sich gezeigt, dass es oft nicht oder nur sehr schwer möglich ist, das Phänomen Entwicklungsauffälligkeit und die Gefahr möglicher Folgeerscheinungen Familien ausländischer Herkunft transparent zu machen. Dies ist umso schwerer, wenn neben der kulturellen Differenz die sprachliche Barriere hinzukommt. De facto ist es aber so, dass innerhalb des Modellprojektes und derzeit auch noch, durch die Frühförderstelle der Lebenshilfe Bonn e. V. Kinder ausländischer Herkunft mit Entwicklungsauffälligkeiten im Regelkindergarten gefördert werden. Die Eltern der Kinder haben sich damit einverstanden erklärt. Unklar ist jedoch, wie die betroffenen Eltern das Angebot für ihr Kind bewerten. In dieser Untersuchung sollte aber auch erfasst werden, wie die beteiligten Erzieherinnen und die Mitarbeiter/innen der Frühförderung das Angebot bewerten. Im Mittelpunkt der Arbeit standen daher die folgenden aufeinander aufbauenden Fragestellungen: - Wie bewerten Eltern ausländischer Herkunft, Erzieherinnen im Kindergarten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frühförderung das durchgeführte Angebot Frühförderung im Regelkindergarten für Kinder ausländischer Herkunft mit Entwicklungsauffälligkeiten? - Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Bewertung der Beteiligten für die zukünftige Ausgestaltung des Angebotes? Die Untersuchung ist als Pilotstudie zu sehen. Anhand verschiedener Fallstudien einzelner Kinder und ihrer Familien sollte versucht werden, die genannten Fragestellungen zunächst exemplarisch zu beantworten und daraus im optimalen Falle verallgemeinerbare Konsequenzen für die Gestaltung von Frühförderangeboten für Kinder ausländischer Herkunft mit Entwicklungsauffälligkeiten im Regelkindergarten aufzuzeigen. Als Forschungsgrundsatz galt die Grundlagenorientierte Praxisforschung mittels Methodeneinsatz aus der qualitativen Sozialforschung. Als Basisdesign wurde die Fallstudie gewählt. Folgende Datenquellen und Methoden der Datenerhebung wurden eingesetzt: Problemzentrierte Interviews (in Anlehnung an A. Witzel), Jahresberichte, Aktenmaterial und Kurzfragebogen. Als Methoden der Datenauswertung wurden eingesetzt: Qualitative Inhaltsanalyse (in Anlehnung an P. Mayring), Statistische Auswertung, Dokumentenanalyse, und Einzelauswertung. Außerdem erfolgte die Entwicklung und Überprüfung von Prozesshypothesen sowie die Auseinandersetzung mit den Gütekriterien qualitativer Forschung. Durch die gewählten Methoden konnte mit Blick auf die Fragestellung der Untersuchung eine Fülle von Daten gewonnen und anschließend ausgewertet werden. Für das Praxisfeld Frühförderung konnten mögliche Konsequenzen benannt werden, die unter folgenden Überschriften fassbar sind: Transparenz, Eltern mit Migrationshintergrund als Mittler, Information, Fester Ansprechpartner im Kindergarten, Interdisziplinarität, Kooperationsbereitschaft, Einsatz von Dolmetschern, Bedeutung des Erstkontaktes, Diagnostik, Abgrenzung von anderen Angeboten, Offenheit der MitarbeiterInnen und Intensivere Frühförderung. Es ergaben sich außerdem zahlreiche Hinweise auf weiteren Forschungsbedarf zu diesem Themenbereich. (Abstract übernommen). |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2009/2 |