Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Arnold, Karl-Heinz |
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Titel | Mehr Fairness im Bildungssystem. Fragen zu Standards und Vergleichsarbeiten. |
Quelle | In: Friedrich-Jahresheft, (2005) 23, S. 25-27 |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0176-2966 |
Schlagwörter | Bildungschance; Chancengleichheit; Soziale Benachteiligung; Soziale Herkunft; Bildungsstandards; Bildungspolitik; Eltern; Kind; Schulsystem; Bildungsverwaltung; Lehrer; Schüler; Leistungsbeurteilung; Lernvoraussetzungen; Differenzierung; Gerechtigkeit; Ungleichheit; Migrant |
Abstract | Der Autor geht der Frage nach, was unter sozialer Gerechtigkeit im Bildungs- bzw.- Schulsystem zu verstehen ist. Er greift hierzu auf H.-G.- Rolffs Buch "Sozialisation und Auslese durch die Schule" zurück, der die "radikal-demokratische" Forderung nach Chancengleichheit von einer "liberal-demokratischen" Forderung nach Chancengerechtigkeit unterscheidet. Chancengleichheit bedeutet Gleichheit von Lernergebnissen, was aber angesichts von sich "kumulativ" auswirkenden Unterschieden in Lernausgangslagen und Lernfähigkeit nicht realisierbar ist, wenn Bildungsstandards keine Minimal-, sondern Regelstandards sein sollen. Den Begriff der Chancengerechtigkeit wird in Anlehnung an J. Rawls´ "Gerechtigkeit als Fairness" erläutert: Schüler mit gleichen Fähigkeiten sollten gleichen Lernerfolg erreichen können, ohne dass Privilegien aus der Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen erwachsen. Im Anschluss an diese Begriffsklärung wird weiter nach möglichen Ursachen bzw. Verursachern für Benachteiligungen im Bildungssystem gefragt: sind die Lehrer, die Eltern, die aus dem Sozialstatus resultierende unterschiedliche Begabung der Kinder, die Bildungsadministratoren oder die Bildungspolitiker verantwortlich für Ungleichheiten? Nur ein Beispiel für das ungelöste und aus der Sicht des Autors in Pädagogik und Politik zu wenig thematisierte Fairnessproblem ist die Sprachbarriere von Migrantenkindern beim Erreichen von Bildungsstandards. Das Gerechtigkeitsdilemma liegt im Kern darin, dass einerseits eine "systematische Reduzierung von Leistungserwartungen" nach Maßgabe unterschiedlicher Lernvoraussetzungen zur "öffentlichen Diskriminierung von sozialen Gruppen" führt, andererseits ohne "Bezugsgruppendifferenzierung" eine erwartbar große Anzahl von Schülern an Standards scheitern werden, die über den Minimalforderungen liegen. (DIPF/Ble). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2006/2 |