Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Hansen, Eckhard |
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Titel | Das Case/Care Management. Anmerkungen zu einer importierten Methode. |
Quelle | In: Neue Praxis : Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, 35 (2005) 2, S. 107-125Infoseite zur Zeitschrift |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0342-9857 |
Schlagwörter | Evaluation; Diagnostik; Arbeitsmethode; Neoliberalismus; Wohlfahrtsstaat; Professionalisierung; Sozialpädagogik; Case Management; Hilfeplanung; Modernisierung |
Abstract | Die Anwendung des Case/Care Managements in Deutschland wirft nach Ansicht von Eckhard Hansen mehr Fragen auf, als die Befuerworter dieser importierten Methode annehmen. Der Autor setzt sich in diesem Beitrag kritisch mit dem Konzept des Case/Care Managements auseinander. Dabei geht es nicht um ein traditionelles, individualisierendes Fallverstehen, sondern um das Management von Leistungen und Situationen, die es den Nutzern ermoeglichen, in problematischen Lebenssituationen in ihrer vertrauten Umgebung zu verbleiben. Ein Blick auf den gesellschaftlichen Kontext, in dem das Case/Care Management etabliert wurde, laesst den neoliberalen Hintergrund dieses Konzeptes erkennen. Diese Form neoliberaler Risikobewaeltigung zielt auf eine kostenmindernde Beschraenkung staatlich organisierter Sozialer Sicherungsmodelle, wobei die Risikoverantwortung auf den einzelnen Buerger und auf Gemeinschaften rueckverlagert wird. Die Kernelemente des Verfahrens (Assessment, Leistungsplanung, Umsetzung, Prozesskontrolle und Evaluation) weisen auf eine Vielzahl von Problemen und Fragestellungen, die sich aus den spezifischen wohlfahrtsstaatlichen Verhaeltnissen Deutschlands ergeben. Die Soziale Arbeit insgesamt hat ein Glaubwuerdigkeitsproblem, wenn sie einerseits neoliberale Tendenzen in der Sozialpolitik kategorisch als Mittel sozialstaatlicher Demontage betrachtet, sich andererseits aber neoliberaler Instrumentarien wie des Care/Case Managements bedient und diese in ihre Professionalisierungsstrategien einbaut. Dabei ist noch offen, ob sich das Case/Care Management in der Praxis ueberhaupt als Professionalisierungsgewinn realisieren laesst. (DJI/Sd). |
Erfasst von | Deutsches Jugendinstitut, München |
Update | 2005/3 |