Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Bernhard, Stefan |
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Titel | Sozialpolitik im europäischen Mehrebenensystem. Die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung im Rahmen der offenen Methode der Koordinierung. Gefälligkeitsübersetzung: Social policy in the European multi-level system. Combating of poverty and social exclusion within the framework of the open method of coordination. |
Quelle | Berlin: Wiss. Verl. Berlin (2005), 162 S. |
Beigaben | Abbildungen |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-86573-103-1 |
Schlagwörter | Mehrebenenanalyse; Lernprozess; Sanktion; Steuerung; Armut; Politik; Politischer Prozess; Sozialpolitik; Wohlfahrtsstaat; Exklusion; Netzwerk; Vernetzung; Europäische Union; Europa |
Abstract | "In der vorliegenden Monographie beschäftigt sich der Autor mit der Europäisierung von Sozialpolitik. Er konzentriert sich dabei auf das Politikfeld der Armuts- und Exklusionsbekämpfung, an dessen Beispiel die Genese, die innere Logik und die Relevanz der sog. Offenen Methode der Koordinierung (OMK) analysiert wird. Die zentrale These, die in Auseinandersetzung mit der einschlägigen Sekundärliteratur zur europäischen Integration entwickelt wird, lautet folgendermaßen: 'Die Offene Methode der Koordinierung ermöglicht Sozialpolitik auch vor dem Hintergrund des Mehrebenensystems und der heterogenen Wohlfahrtsstaaten. Deshalb wird sie sich als grundlegendes Instrument der europäischen Sozialpolitik etablieren'. Die empirische Überprüfung dieser These zur OMK basiert auf qualitativem Datenmaterial, das sich aus amtlichen Dokumenten der europäischen Institutionen sowie 8 Interviews mit Vertretern der Europäischen Kommission, des Bundesministeriums für Arbeit sowie einiger freier Wohlfahrtsverbände auf nationaler und europäischer Ebene zusammensetzt, wobei die Probleme der methodischen Vorgehensweise (z.B. der Verzicht auf komparative Analyse) vom Autor kritisch reflektiert werden. Vor dem Hintergrund einer historischen Skizze zur Entstehung von Politiken der Armutsbekämpfung, analysiert der Autor drei Dimensionen der OMK: die Beteiligungsmöglichkeit gesellschaftlicher Akteure und die entsprechende Entstehung von Netzwerkstrukturen, die Bedeutung von Lernprozessen im politischen Prozess, die der Autor wiederum in die Formen der Rekombination von Wissen, der Dekontextualisierung, der Erweiterung des kognitiven Horizonts und der rekursiven Reflexion aufteilt und schließlich die Sanktionsmöglichkeiten der OMK, die insbesondere die Mobilisierung von normativem Druck über die Öffentlichkeit betreffen. Alle drei Dimensionen werden auf der Grundlage des empirischen Materials differenziert analysiert und systematisch miteinander in Verbindung gesetzt. Es entsteht so ein äußerst informatives und analytisch gehaltvolles Bild des Politiknetzwerkes im Bereich der Armutsbekämpfung, das sowohl dessen öffentliche (bzw. staatliche) und zivilgesellschaftliche Seiten als auch dessen lokale, nationale und europäische Ebenen umfasst. Gestützt auf viele einzelne Einsichten in Chancen und Probleme der OMK im Bereich der Armutsbekämpfung kommt der Autor zu einer differenzierten und durchaus ambivalenten Einschätzung der OMK im Bereich der Sozialpolitik insgesamt. Ihre Chancen lägen v.a. in dem kollektiven Lernpotenzial, das durch die 'doppelte Differenzierung' von Ziel- und Mittelebene sowie von sozialpolitischem Prozess und sozialpolitischen Inhalten bedingt sei. Gleichzeitig sei in ihrer Funktionsweise aber auch ein Widerspruch von Lernen und Politik angelegt, der die Grenzen von Effektivität und Legitimität dieser neuen Form von Governance erkläre." (Textauszug). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/5 |