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Autor/inPeiffer, Lorenz
Titel"Schulfeind Fußball hat gesiegt". Die Einführung des Fußballs an den Schulen zur Zeit des Nationalsozialismus.
QuelleAus: Herzog, Markwart (Hrsg.): Fußball zur Zeit des Nationalsozialismus. Alltag - Medien - Künste - Stars. Stuttgart: Kohlhammer (2008) S. 51-64Verfügbarkeit 
ReiheIrseer Dialoge : Kultur und Wissenschaft interdisziplinär. 13
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-17-020103-4; 978-3-17-020103-3
SchlagwörterErziehungsziel; Schule; Nationalsozialismus; Fußball; Schulsport; Sportgeschichte; Sportspiel
AbstractMit der plakativen Überschrift "'Schulfeind' Fußball hat gesiegt" feierte das Kampfblatt der NS-Organisation Deutsche Arbeitsfront, "Der Angriff", am 10. Oktober 1937 die Verankerung des Fußballspiels in den Richtlinien für die nationalsozialistischen Jungenschulen und damit seine neue Rolle als Erziehungsmittel. Vor diesem Hintergrund geht Verf. der Frage nach, was geschehen war und warum der Einzug des Fußballspiels in die nationalsozialistische Schule eine Meldung in der Zeitung einer NS-Organisation wert war. Des Weiteren wird erörtert, welche Rolle das Fußballspiel bis dahin im Rahmen des Schulsports spielte und welche Rolle ihm jetzt im Rahmen der nationalsozialistischen Erziehungspolitik zugemessen wurde. In Beantwortung der letztgenannten Frage stellt Verf. fest, "dass nicht die Förderung des jugendlichen Spieltriebs, die Freude, sondern die Erziehung zum Kampf im Mittelpunkt dieser verordneten zusätzlichen Spielerziehung stehen sollte. In den bislang praktizierten schulischen Turnspielen fehlte aufgrund der Struktur dieser Spiele der Kampf Mann gegen Mann. Diese Situation war dagegen beim Fußball- und Handballspiel gegeben. An die dem Fußballspiel zugeschriebenen Werte Disziplin, Opferbereitschaft und Gehorsam knüpften die nationalsozialistischen Erziehungsprotagonisten an, indem sie die "Manneszucht" und den "Gemeinschaftsgeist" ihren Erziehungszielen zuordneten. "Mit der Heraushebung des Mannschaftsgedankens wurde die Volksgemeinschaftsideologie, ein dominantes Element des nationalsozialistischen Weltanschauungskonglomerats, auf die schulsportliche Erziehung übertragen. Diese ideologische Überhöhung der Kampfspiele Fußball und Handball und ihre Einbindung in die NS-Volksgemeinschaftsideologie fand in zahlreichen Beiträgen sportfachlicher Zeitschriften dieser Zeit große Resonanz. Individualistische Motive und Wertzuschreibungen galten nichts mehr im Rahmen der nationalsozialistischen Erziehung, die neue Forderung hieß: "Gemeinschaftserziehung"! In diesem Zusammenhang sollten die Kampfspiele zur "Disziplinierung des Willens" beitragen und die Schüler lernen, sich zu "bescheiden, selbstlos [zu] sein und sich nach ihren Kräften und Fähigkeiten in ein festes Mannschaftsgefüge ein[zu]ordnen". Die starke Betonung des Mannschaftsprinzips als methodisches und inhaltliches Element in der schulsportlichen Erziehung diente zur weiteren Verschleierung der sozialen Klassengesellschaft, zur Einbindung der Jugendlichen in die für das Funktionieren des NS-Herrschaftssystems notwendige Illusion der Volksgemeinschaft und letztlich zur Legitimierung der rigorosen Unterdrückung individueller Interessen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen).
Erfasst vonBundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn
Update2009/2
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