Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Pieper, Christine |
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Titel | Neue Disziplinen als Innovationsmotor? Die Entstehung des Faches "Informatik" im ost- und im westdeutschen Hochschulwesen der 1960er und 1970er Jahre. Gefälligkeitsübersetzung: New disciplines as a driving-force behind innovation? Origins of the subject of "computer science" in the east and west German university system during the 1960s and 1970s. |
Quelle | München (2004), 32 S.
PDF als Volltext |
Reihe | Arbeitspapier / Forschungsverbund Innovationskultur in Deutschland |
Beigaben | Tabellen 8 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monografie; Graue Literatur |
Schlagwörter | Gesellschaft; Forschungspolitik; Computer; Computerprogramm; Informatik; Technologische Entwicklung; Innovationspolitik; Staat; Staatliche Einflussnahme; Staatliche Lenkung; Industrie; Wirtschaft; Wissenschaft; Wissenschaftspolitik; Technische Hochschule; Innovation; Innovationsforschung; Deutschland; Deutschland-Westliche Länder |
Abstract | Der Beitrag erörtert die Entstehung des Faches 'Informatik' (Computerwissenschaft) im ost- und westdeutschen Hochschulwesen der 1960er und 1970er Jahre. Den theoretischen Rahmen der empirischen Analyse bildet das 'Konzept der engen Kopplung' zwischen Wissenschaft einerseits und Politik und Wirtschaft andererseits von P. Weingart. Dieser Erklärungsansatz eröffnet die Frage nach der konkreten Ausgestaltung der Verbindungen zwischen Hochschule, Industrie und Politik sowie nach der Entwicklung von Konfliktlinien zwischen diesen eng verflochtenen Akteursebenen. Bei der Analyse dieses Beziehungsgeflechts sind insbesondere die historischen Differenzen zwischen Universitäten und Technischen Hochschulen sowie unterschiedliche Disziplinen und Industriesektoren zu berücksichtigen. Das Verhältnis zwischen Wissenschaft, Staat und Gesellschaft ist überdies in beiden deutschen Staaten ein Leitthema aller von der Hochschullehrerschaft geführten Identitätsdebatten, die den bereits aus dem 19. Jahrhundert bekannten Konflikt zwischen dem Humboldtschen 'Bildungsgelehrten' und dem professionellen Spezialisten widerspiegeln. Die Ausführungen zeigen, dass die Informatik in beiden deutschen Staaten eine gesteuerte Wissenschaft ist, die durch staatliche Fördersysteme an den Hochschulen institutionalisiert wird. Die in den 1960er Jahren in Ost und West erlassenen Programme zur Förderung der Datenverarbeitung haben ähnliche Ziele: Behebung des Fachkräftemangels, Förderung der Industrie bzw. Aufbau eines neuen Wirtschaftszweiges und Verringerung des technologischen Rückstandes gegenüber den westlichen Industriestaaten. Diese im Rahmen der staatlichen Forschungsplanung formulierten Ziele werden weder in der DDR noch in der Bundesrepublik Deutschland erreicht. Im Vergleich zur DDR hat die Bundesrepublik allerdings einen Vorsprung in der Computertechnologie. Der technologische Rückstand der DDR zeichnet sich 1970 deutlich ab: in der Bundesrepublik arbeiten rund 6.500 Computer, in der DDR nur 630. (ICG2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1960 bis 1979. |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/2 |