Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Böttger, Andreas |
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Titel | Die Gewalt der Hooligans - eine Folge moderner gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse? Ergebnisse einer qualitativen Studie zu Biographien gewalttätiger Jugendlicher. Gefälligkeitsübersetzung: Violence by hooligans - a result of modern social development processes? : results of a qualitative study on biographies of violent adolescents. |
Quelle | Hannover (1998), 22 S. |
Reihe | Forschungsberichte / Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. 71 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie; Graue Literatur |
Schlagwörter | Erziehung; Identitätsbildung; Motiv (Psy); Soziale Entwicklung; Hooligan; Fußball; Gewaltbereitschaft; Ursache; Jugendlicher; Deutschland; Hamburg; Niedersachsen |
Abstract | In der Studie werden Ergebnisse einer Untersuchung zur Gewalt von Hooligans vorgestellt, die im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Jugendgewalt unternommen wurde. Es wurden biographische Interviews mit einer Gruppe von zehn Hooligans geführt. Ziel war es, Aufschlüsse über Motive und Ursachen der Gewaltbereitschaft sowie über die besonderen Bedingungen der Gewaltausübung bei Fußballspielen zu gewinnen. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, daß "Spaß an der Gewalt" ein ausschlaggebendes Motiv der Hooligans ist. Dabei geht es vor allem um die Erfahrung des körperlichen Krafteinsatzes in der sogenannten "dritten Halbzeit" (Gewalt als Fortsetzung des bereits beendeten Fußballspiels). Der Spaß an der körperlichen Selbstbehauptung wurde als Hauptmotiv genannt. Allerdings fanden die Gewalttaten der befragten Hooligans auch außerhalb des Rahmens Fußball statt und richteten sich nicht ausschließlich gegen Fans der Gegenmanschaften, sondern auch willkürlich gegen einzelne Personen. Die Sozialisationsbedingungen der Befragten erwiesen sich als unterschiedlich. Sie entstammen verschiedenen sozialen Schichten und Millieus. 50 Prozent erfuhren in der Kindheit schwere körperliche Gewalt. Die anderen 50 Prozent fühlten sich in ihrer Erziehung vernachlässigt und führten ein "Leben auf der Straße", in dem Gewalt als Mittel der Durchsetzung eigener Interessen gelernt worden war. (prc). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 1999_(CD) |