Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Salzborn, Samuel |
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Titel | Völkische Schuldumkehr. Die Entsorgung der Schuldfrage am Beispiel der Vertriebenenverbände. Gefälligkeitsübersetzung: Popular reversal of guilt. Disposing of the question of guilt, using expellees' organizations as an example. |
Quelle | Aus: Der Rechtsradikalismus - ein Randphänomen? Kritische Analysen. Hannover: Offizin Verl. (2003) S. 43-52 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-930345-40-4 |
Schlagwörter | Drittes Reich; Judenverfolgung; Vergangenheitsbewältigung; Vertreibung; Genozid; Politische Kultur; Schuld; Diskurs; Verband (Vereinigung); Heimatvertriebener |
Abstract | Das Ziel der neuerlichen Debatte um Flucht, Vertreibung und Umsiedlung der Deutschen infolge des Nationalsozialismus lässt nach Ansicht des Autors keine kritische Auseinandersetzung mit den individuellen Schicksalen und Traumatisierungen der Menschen erkennen, die es unabhängig von einer Kategorisierung des Opfer-Täter-Verhältnisses gegeben hat. Die Traumatisierung bezieht sich gleichermaßen auf erlittene wie ausgeübte Gewalt und beinhaltet als Ergebnis von Gewalterfahrungen zunächst keine politische oder moralische Wertung oder Schuldzuweisung. Das Ziel der Schaffung eines "Zentrums gegen Vertreibungen" im Sinne der Vertriebenenverbände ist alles andere als eine notwendige Aufarbeitung der Vergangenheit oder eine Wiederherstellung des "aufrechten Gangs", wie der kategorische Abschied von der deutschen Vergangenheit in rechtsextremen Kreisen euphemistisch genannt wird. Die Schuldfrage wäre damit elegant "entsorgt", da ihr - ohne diese überhaupt zu thematisieren - bereits von vornherein jegliche Relevanz abgesprochen werden würde. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2005_(CD) |