Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Herlyn, Gerrit |
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Titel | Ritual und Übergangsritual in komplexen Gesellschaften. Sinn- und Bedeutungszuschreibungen zu Begriff und Theorie. Gefälligkeitsübersetzung: Ritual and transitional ritual in complex societies : sense and meaning assignments to concept and theory. |
Quelle | (2002), 131 S. Zugl. Magisterarb., 1998 |
Reihe | Studien zur Alltagskulturforschung. 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-8258-5490-6 |
Schlagwörter | Kultur; Sinn; Familie; Initiation; Ritual; Jugendkultur; Bedeutung; Mann |
Abstract | "'Rituale haben wieder Konjunktur. Wenn auch ihre Authentizität längst abhanden gekommen ist, sie nicht mehr metaphysisch verdichtend und verbindend sind - wir brauchen sie.' Elisabeth Katschnig-Faschs Einschätzung in der Einleitung eines Kuckuck-Bandes zum Thema Rituale ist geeignet, in die vorliegende Arbeit einzuführen. Die Konjunktur der Rituale bietet für den volkskundlichen Betrachter ein diffuses Bild: zum einen ist es die uneinheitliche Rezeption verschiedener theoretischer Konzepte von Ritual und Übergangsritual, zum anderen - mitunter daraus resultierend - ist es die thematische Breite von Ritualzuschreibungen, die ein erster Blick offenbart. Neben zwei theoretisch orientierten Aufsätzen des Kultursoziologen Hans-Georg Soeffner und des Sozialwissenschaftlers Wolf-Dietrich Bukow bietet der Kuckuck-Band ein thematisch breites Spektrum volkskundlich-ethnologischer 'Anwender-Literatur', dem aber, wie sich im Verlauf dieser Arbeit noch zeigen wird, durchaus ein repräsentativer Charakter zugesprochen werden kann. So reichen die mit Hilfe von Ritualtheorien erklärten sozialen Handlungen von 'klassischen' Lebenslaufübergängen wie der Hochzeit bis zu ritualisierten Formen jugendlicher Subkulturen, von Ritualen der Danksagung im akademischen Kontext bis zu Grenzüberschreitungen. Allen Artikeln ist jedoch gemein, daß sie die Begriffe Ritual oder Übergangsritual als kulturanalytisches Instrument auf die eigene, komplexe Gesellschaft anwenden. Hierbei hat ein nicht immer reflektierter Transformationsprozeß stattgefunden, da die zumeist rezipierten theoretischen Modelle von Arnold van Gennep und Victor Turner aus der ethnologisch-kulturanthropologischen Erforschung nicht-komplexer Gesellschaften entstanden sind. Arnold van Genneps 1909 geprägter Begriff der 'rites de passage' und die hierauf aufbauenden Ausführungen Victor Turners zur Ritualtheorie sind aber auch außerhalb des volkskundlich-ethnologischen Fachdiskurses als erklärende Begrifflichkeiten eingedrungen; bisweilen soweit, daß sie zum Allgemeinwissen gerechnet werden können. Die Reflexion über Rituale als universelle Handlungsform, aber auch als Weg der Sinnzuschreibung ist vielfältig und führt in komplexen Gesellschaften dazu, daß diese mitunter den Charakter einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung annehmen." (Textauszug). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2004_(CD) |