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Autor/in | Diaz-Bone, Rainer |
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Titel | Kulturwelt, Diskurs und Lebensstil. Eine diskurstheoretische Erweiterung der bourdieuschen Distinktionstheorie. Gefälligkeitsübersetzung: Cultural world, discourse and life style : a discourse theory extension of Bourdieu's distinction theory. |
Quelle | Opladen: Leske u. Budrich (2002), 456 S.
PDF als Volltext Zugl. Trier, Univ., Diss., 2001 |
Reihe | Forschung Soziologie. 164 |
Beigaben | Tabellen 6; Abbildungen 10 |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-8100-3526-2 |
DOI | 10.1007/978-3-663-01451-5 |
Schlagwörter | Kultur; Lebensstil; Technokultur; Zeitschrift; Musik; Popmusik; Soziologie; Jugendkultur; Diskurs; Hochschulschrift; Soziale Differenzierung; Bourdieu, Pierre |
Abstract | "Die vorliegende Untersuchung unternimmt den Versuch, die Distinktionstheorie Pierre Bourdieus diskurstheoretisch zu erweitern, um die medial repräsentierten Wissensordnungen kultureller Genres für die Analyse ihres lebensstilbezogenen Gehaltes zugänglich zu machen. Die zentrale These ist, dass die Diskursivierung kultureller Objekte und Praktiken (der Genres) erst einen vollständigen, lebensstilbezogenen Gehalt zustande bringt, so dass Genres als Diskursordnungen sinnhafte Vorgaben für die Lebensführung machen können. Die spezifischen Medien der sozialen (Teil-)Felder der Kulturproduktion, die hier Kulturwelten genannt werden, werden als die institutionellen Foren für diese Diskursivierung betrachtet. In kulturweltlichen Diskursen werden die kulturellen Objekte und kulturellen Praktiken auf kulturelle Wissenskonzepte bezogen und ästhetisch schematisiert. Diese ästhetische Schematisierung erreicht, dass Genres eine Wertigkeit erhalten. Unter dieser Perspektive wird die distinktive Wertigkeit von Genres als eine Voraussetzung dafür angesehen, dass sie als integraler Bestandteil der kulturellen Sinnwelt für Lebensstilkollektive fungieren können. Diese Wertigkeit erwächst aus der Grundordnung der ethisch-ästhetischen Thematisierungen und Problematisierungen, die in der diskursiven Praxis von Kulturwelten erfolgt. Diese Wertigkeit erhält (über vermittelnde Praxisformen) für Lebensstilkollektive eine alltagspraktische Bedeutung und hat so auch eine Relevanz für die symbolische und materielle Sozialstruktur. Die so gedachte, eigene Realität kulturweltlicher Diskurse kann nicht hergeleitet werden aus vorgängigen sozialstrukturellen Positionen von 'Rezipientengruppen'. Die soziale Bedeutung kultureller Objekte lässt sich demnach weder ausihrer materiellen Beschaffenheit noch aus den sozioökonomischen Besitzständen der sozialen Gruppen bestimmen, die sich mit ihnen ausstatten. Die Untersuchung entwickelt zunächst diese Kritik an solch einem 'materialistischen bias', wie er letztlich auch der bourdieuschen Theorie unterliegt. Diese Kritik betrifft gerade die von Bourdieu vorgelegte Theorie des Sprechens, die eine schwache Konzeption von 'Diskurs' beinhaltet, dessen Realität auf die sozialstrukturelle Position von Sprechern zurückgeführt wird. Es wird dann der Versuch unternommen, die poststrukturalistische Diskurstheorie für die Analyse kultureller Wissensordnungen fruchtbar zu machen und so die soziologische Thematisierung der Ästhetik durch Bourdieu als poststrukturalistische Wissenssoziologie anhand einer starken Diskurskonzeption weiterzuführen. Es handelt sich dabei um die Diskurstheorie von Michel Foucault und die daran anschließenden Entwicklungen von Michel Pecheux und Norman Fairclough, die nun die diskursive Praxis nicht als eine abgeleitete Realität auffassen. Eine solche Anwendung der Diskurstheorie im Rahmen der soziologischen Lebensstilforschung liegt bislang noch nicht vor." (Textauszug). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2004_(CD) |