Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Daum, Andreas W. |
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Titel | Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit, 1848-1914. 2., erg. Aufl. Gefälligkeitsübersetzung: Popularization of science in the 19th century : bourgeois culture, natural science education and the German public, 1848-1914. |
Quelle | München: Oldenbourg (2002), XII, 619 S. Zugl. München, Univ., Diss., 1995 |
Beigaben | Tabellen 11; Abbildungen 21 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-486-56551-6 |
Schlagwörter | Bildung; Kultur; Naturwissenschaften; Weltanschauung; Öffentlichkeit; Wissenschaft; 19. Jahrhundert; Hochschulschrift; Bürgerliche Gesellschaft; Bürgertum; Deutsches Kaiserreich; Deutschland |
Abstract | "Das Ziel dieser Untersuchung ist, die Entwicklung der Wissenschaftspopularisierung in Deutschland zwischen 1848 und 1914 als kulturelle Praxis eigener Art in der deutschen Bildungsgeschichte und als essentiellen Bestandteil der bürgerlichen Kultur zu profilieren. Diese Entwicklung soll zugleich in den weiteren politischen und intellektuellen Kontext der Bürgertumsgeschichte eingebettet und dabei verdeutlicht werden, daß die Mechanismen der Popularisierung einen bislang völlig unterschätzten Beitrag zur kulturellen Vergesellschaftung des deutschen Bürgertums darstellen. Es wird weniger darum gehen, einen genau festgelegten Wissenschaftsbereich auf seine Vermittelbarkeit für das bürgerliche Publikum hin zu überprüfen, sondern eher umgekehrt angestrebt, jene Wissensbestände in den Blick zu nehmen, die in den populären Medien auftauchten. Damit rücken zunächst die sogenannten beschreibenden Naturwissenschaften, die im wesentlichen den Fächern der alten Naturgeschichte entsprechen, in den Vordergrund. Für sie wird im folgenden auch öfters der Begriff Naturkunde verwendet werden. Es spricht vieles dafür, dass die an der lebensweltlichen Erfahrung orientierten, anschaulichen und der Laienpraxis aufgeschlossenen Themen der beschreibenden Naturgeschichte besonders leicht vermittelbar waren und vor 1914 bevorzugt als populäre Wissensgebiete definiert wurden. Mit den Leitwissenschaften vom Leben, die sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts aus der alten Naturgeschichte heraus zu eigenständigen Disziplinen entwickelten und unter dem Begriff Biologie gefasst werden können, dominieren Themen der Zoologie, daneben kommen auch Themen der Botanik, Geologie und Astronomie zur Sprache. Dass sich die beschreibenden Wissenschaften - vor allem die Zoologie - im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ihrerseits zu experimentellen, mikrobiologischen Wissenschaften entwickelten, bedeutete für die Popularisierungsmöglichkeiten allerdings eine spezifische Herausforderung und wird besonders beachtet werden müssen. Der geographische Rahmen der Studie ist mit dem Gebiet des kleindeutschen Reiches von 1871 abgesteckt, wobei mit Ausnahme des höheren Schulwesens ausdrücklich von einer Preußenzentrierung abgesehen wird. Das chronologische Ende der Untersuchung wird klar mit 1914 gesetzt, dem Ausklang des langen 19. Jahrhunderts. Dafür spricht die Umbruchsituation, in der sich die populärwissenschaftlichen Bestrebungen angesichts der Durchsetzung einer Massenöffentlichkeit und des nahenden Siegeszuges der audiovisuellen Medien vor dem Ersten Weltkrieg befanden, der dann viele Wissenschafts- und Technikerwartungen brechen sollte. Der zeitliche Beginn ist durchlässiger und wird immer wieder an die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurückführen." (Textauszug). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2003_(CD) |